Sonntagsmatinee

Sonntag, 9. August 2020, 11.30 Uhr

Rita Kuczynski
liest aus ihrem autobiografischen Roman „Mauerblume“
und spricht über ihr Leben in  Ost- wie in West-Berlin vor und
nach der deutschen Wiedervereinigung vom 3. Oktober 1990

Moderation: Konstanze Radziwill

 

Die Berliner Schriftstellerin, Philosophin, und Publizistin Rita Kuczynski hat ihre Kindheit und Jugend sowohl in West- wie auch in Ost Berlin verbracht. Nach dem Bau der Mauer im Jahr 1961 wurde ihr Lebensradius unfreiwillig auf den Ostteil der geteilten Stadt eingeengt  und ihr Leben aus den vertrauten  Zusammenhängen gerissen. Ihre Erfahrungen mit der  gesellschaftlichen Realität des „Arbeiter -und Bauernstaats“ der DDR, ihre Erlebnisse im intellektuellen Milieu und einer elitären Oberschicht der DDR bilden das Gerüst ihres Buches, in dem sie auch schildert, wie sie versucht, im fremdbestimmten Leben das eigene zu finden. Die „Mauerblume“ erzählt ein ganz eigenes Stück deutsch-deutsche Geschichte.

Rita Kuczynski (geb. 1944 in Neidenburg/Ostpreussen), studierte zunächst Klavier am Konservatorium von Leningrad/Sankt Petersburg. Es folgte an der Humboldt-Universität Berlin ein Studium der Philosophie, das sie mit einer Promotion über Hegel abschloss, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete.

Dem autobiografischen Roman „Mauerblume“ (1999) sind neben Gedichten, Nachdichtungen, Essays und Hörspielen die Romane »Nächte mit Hegel« (1984), »Wenn ich kein Vogel wär« (1991), »Staccato« (1997) vorausgegangen. Es folgten „Im Kreis“ (2010) und „Aber der Himmel war höher“ (2014). Als Sachbücher erschienen „DDR – Ende mit Wende „(1999), „Im Westen was Neues- Ostdeutsche auf dem Weg in die Normalität“(2003),  „Die Rache der Ostdeutschen“ (2002), „Ostdeutschland war nie etwas Natürliches“ (2005).
Rita Kuczynski arbeitete als Publizistin für verschiedene Medien, so für die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit, den Tagesspiegel und Deutschland Radio Berlin. Sie war Gast von Gesprächsrunden und Talkshows zur deutschen Einheit. Als Gastdozentin arbeitete sie in New York, Washington, Santiago de Chile. Ihre  Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien und Auszeichnungen gewürdigt.

„Die Berliner Mauer“  hat Franz Radziwill 1962 zum Thema eines großformatigen Ölgemäldes gemacht, das in der aktuellen Ausstellung „Lichtspiele“ zu sehen ist.

Aufgrund der Corona-Regeln kann der Veranstaltungsraum nur beschränkt platziert werden. Anmeldungen werden telefonisch unter 04451/2777 zu den Öffnungszeiten des Künstlerhauses entgegen genommen.

Der Eintritt kostet 10 Euro inkl. Ausstellungsbesuch.