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Kometen transportieren Lebensbausteine durchs All

Autor: Ulrich Beilfuß

Wie ist eigentlich das Leben auf unserem Planeten entstanden? Schon lange gibt es Hinweise darauf, dass die ersten Grundbausteine des Lebens, organische Moleküle, aus dem Weltall stammen. Asteroiden und Kometen waren vermutlich die Transportvehikel. Diese These hat nun neue Nahrung erhalten. Forschende unter Leitung der Universität Bern haben herausgefunden, dass der Komet Churyumow-Gerassimenko,  kurz «Chury», einen reichhaltigen Vorrat an komplexen organischen Molekülen beherbergt.

Zwischen 2014 und 2016 hatte die ESA-Raumsonde Rosetta Daten über den Kometen Chury gesammelt, als dieser sich in der Nähe der Sonne befand und deshalb grössere Moleküle in die Kometenumgebung gelangten. Sie wurden mit einem Spezialgerät unter Leitung der Universität Bern gemessen.

Immer noch werden die über 2 Millionen Datensätze ausgewertet. Jetzt wurden erstmals auch sehr komplexe  Molekülarten entdeckt, zum Beispiel Naphthalin, das wir als charakteristischen Geruch von Mottenkugeln kennen, oder Benzoesäure, ein Bestandteil von Weihrauch. Zudem wurden Verbindungen nachgewiesen, die wichtige Zwischenstufen bei der Synthese von Biomolekülen sind, etwa Aminosäuren, die Muskeln, Haut und Haare bilden können.

Die Ergebnisse verdichten sich immer mehr zu der Erkenntnis, dass Einschläge von Kometen auf der Erde tatsächlich Lieferanten von organischem Material waren und zur Entstehung von kohlenstoffbasiertem Leben beigetragen haben.

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