Marine verstärkt Einsatz bei der NATO

[Berlin] Angesichts des Krieges in der Ukraine verstärkt Deutschland die Beteiligung am NATO-Verband „Standing NATO Maritime Group 1“ in Nordatlantik, Nord- und Ostsee. Samstag (26.02.) lief dafür die Korvette „Erfurt“ aus, um sich dem Verband mit dem Flaggschiff Einsatzgruppenversorger „Berlin“ anzuschließen. Die Standing NATO Maritime Group 1 ist vor allem für die Kontrolle und den Schutz wichtiger Seewege im Nordatlantik sowie in der Nord- und Ostsee zuständig. Auch beim anderen ständigen Verband der NATO gibt es Unterstützung durch die Marine. Die Fregatte „Lübeck“ ist schon im Mittelmeer und war dort bisher Teil einer gesonderten Task Unit, um die Seegrenzen zu überwachen. Jetzt wurde sie wieder für die gesamten Aufgaben in der Region dem NATO-Verband unterstellt. Wie der Blog augengradeaus berichtet, ist ein Ersatz der Fregatte in der Ägäis nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr vorerst nicht vorgesehen.

Bild: Deutsche Marine

Mehrere hundert Menschen demonstrieren gegen Krieg in der Ukraine

[Jever] Mehrere hundert Menschen haben am Samstagabend (26.2.) vor dem Schloss in Jever gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert. Neben Frieslands Landrat Sven Ambrosy sprachen auf der Mahnwache unter anderem auch die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller und der Landtagsabgeordnete Olaf Lies. Alle drei forderten den russischen Präsidenten auf, den Angriffskrieg zu stoppen. Das Schloss in Jever leuchtete als Zeichen der Solidarität den ganzen Samstagabend in den Nationalfarben der Ukraine.

Foto: Radio Jade

Wilhelmshaven bekommt LNG-Terminal

[Berlin/Wilhelmshaven/Brunsbüttel] In Wilhelmshaven soll ein LNG-Terminal entstehen. Das hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gestern (27.2.) im Deutschen Bundestag bei seiner Regierungserklärung gesagt. Damit reagiert die Bundesregierung auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Mit zwei LNG-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven soll so die Energieversorgung in Deutschland gesichert werden, so Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung.

In der Region wurde diese Entscheidung im Laufe des Sonntags positiv aufgenommen. Ende 2020 waren Pläne für ein LNG-Terminal vom Uniper-Konzern mangels Interesse aus der Wirtschaft eingestellt worden.

erlaubt

Sprache muss sensibler verwendet werden

Mit unserer Sprache können wir viel mehr als einfach nur Inhalte zu kommunizieren. Sprache ist ein mächtiges Werkzeug, um zum Beispiel in Konflikten zu vermitteln oder zu spalten. Und so stehen einige Wörter für jahrhundertelange Erniedrigungen, Schmerzen und Entmenschlichungen, die eine Gruppe Menschen anderen Gruppen zugefügt hat. Dass das N-Wort deshalb keinen Platz im alltäglichen Sprachgebrauch hat, erschließt sich mittlerweile zum Glück den meisten Menschen. Der Rat der Stadt Wilhelmshaven hat in seiner vergangenen Sitzung einen Antrag verabschiedet, der das N-Wort und seine Verwendung ächtet. Diesen Antrag auf den Weg gebracht hat die Wilhelmshavenerin Diana Thiam. Ihre Eltern kommen aus Wilhelmshaven und dem Senegal, deshalb kann sie sich dem Thema Rassismus nicht entziehen, sagt sie.

Der Stadtrat in Wilhelmshaven hat sich jetzt dafür ausgesprochen das N-Wort und seine Verwendung zu ächten. Wenn Worte aus dem aktiven Sprachgebrauch verbannt werden, dann sorgt das an einigen Stellen für neue Fragen: Wie gehen wir mit alten Büchern und alten Texten um, in denen das N-Wort benutzt wurde? Bei vielen Kinderbüchern – zum Beispiel bei Pippi Langstrumpf – wurde das über Neuauflagen geregelt. Es geht nicht darum, Bücher oder Worte zu verbieten, sagt Diana Thiam, die den Antrag im Wilhelmshavener Stadtrat auf den Weg gebracht hat.

Wenn Sie sich sensibilisieren wollen: Im Küstenmuseum Wilhelmshaven läuft noch bis zum 15. Mai die Sonderausstellung „Homestory Deutschland – Schwarze Biografien in Geschichte und Gegenwart“. Außerdem tagt im Küstenmuseum auch der Runde Tisch Kolonialisierung/Dekolonialisierung Wilhelmshaven.

Foto: Fabian Metzner/ Radio Jade

ERLAUBT

Uniper und Salzgitter vereinbaren Zusammenarbeit beim Transformationsprojekt SALCOS

Der Wirtschaft in Wilhelmshaven steht eine rosige Zukunft bevor. Zumindest was die Pläne angeht. Energie-Drehscheibe Deutschlands – vielleicht sogar Europas – soll die Jade-Stadt werden. Vor gut einem Jahr hat der Energiekonzern Uniper ein ambitioniertes Projekt dazu vorgestellt: Green Wilhelmshaven, im vergangenen Jahr wurde außerdem geprüft, ob die Salzgitter AG hier grünen Stahl produzieren könnte. Jetzt haben Uniper und die Salzgitter AG einen Zusammenarbeit beim Transformationsprojekt SALCOS vereinbart.
Geplant ist ein Import-Terminal für grünes Ammoniak. Das ist ein Gasgemisch aus einem Viertel Stickstoff und eben drei Vierteln Wasserstoff. Mithilfe eines sogenannten Ammoniak-Crackers sollen die beiden Elemente voneinander getrennt werden. Der so hergestellte Wasserstoff soll dann in das zukünftige Wasserstoffnetz eingespeist werden. Außerdem ist eine Großelektrolyse-Anlage geplant. Mit einer Leistung von bis zu 1000 MW soll dort grüner Wasserstoff erzeugen werden. Dazu soll auch eine Direktanbindung von neu zu errichtenden Offshore-Windparks in der Nordsee geprüft werden, das teilen Uniper und die Salzgitter AG gemeinsam mit. Die Elektrolyse und die gesamte nachgelagerte Wasserstoffinfrastruktur wirken dabei dann wie ein Stoßdämpfer, der bei starkem Windaufkommen die Windenergie als Wasserstoff speichert und transportfähig macht. Dabei planen Uniper und die Salzgitter AG außerdem, mit anderen Partnern zusammenzuarbeiten. Die Salzgitter AG will in den kommenden Jahren  die Produktionstechnik schrittweise auf Wasserstoff wechseln. Mit dem kann das Roheisen aus dem Eisenerz gewonnen werden, ohne dass dabei – wie mit Kohle – große Mengen des klimaschädlichen Co²s  anfallen. Das wird auch als „grüner Stahl bezeichnet“ und unter diesem Begriff wurde im vergangenen Jahr geprüft, ob ein Stahlwerk in Wilhelmshaven angesiedelt werden könnte. Nachdem die Machbarkeitsstudie im Sommer 2020 vereinbart wurde, wurden die Ergebnisse im vergangenen vorgestellt. Laut Studie verfügt der Standort Wilhelmshaven über ein erhebliches industrielles Erweiterungspotenzial. Vorteilhaft sind demnach die Nähe zum Tiefwasserhafen, eine vor Ort schnell ausbaufähige logistische Infrastruktur und ein vergleichsweise günstiger Zugang zu erneuerbaren Energien. Ziel der Kooperation von Uniper und Salzgitter AG ist aber erstmal das SALCOS-Projekt in Salzgitter mit Wasserstoff zu versorgen.

Foto: Serafia Johansson/ Radio Jade

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