Amprion plant Hochspannungs-Gleichstromübertragung

Die Stromversorgung steht auch in Deutschland vor großen Veränderungen. Bis spätestens 2038 soll der Ausstieg aus der Kohleverstromung in der Bundesrepublik vollzogen sein. Um die Versorgung weiterhin zu sichern, wird in Zukunft mehr auf erneuerbare Energien gesetzt werden. Im Zuge dieser Veränderungen plant der Übertragungsnetzbetreiber Amprion zum Transport von der Nordsee nach Nordrhein-Westfalen zwei Hochspannungsgleichstrom-Übertragungsleitungen. Diese sollen von Heide/West in Schleswig-Holstein nach Polsum und von Wilhelmshaven nach Hamm verlaufen. Für den Transport über diese großen Strecken soll auf Gleichstrom gesetzt werden, nicht wie bisher auf Wechselstrom. Die nun (20.10.) vorgestellten Pläne befinden sich ausdrücklich noch in der Planungsphase. Denn die von Wilhelmshaven nach Hamm verlaufende Trasse führt auf der Karte schnurstracks durch Ortschaften und landwirtschaftliche Gebiete. Noch vor Beginn des Antragsverfahrens bei der Bundesnetzagentur im zweiten Quartal des kommenden Jahres sollen auch im Dialog mit Bürger*innen die Verläufe beider Trassen angepasst werden, so Arndt Feldmann, der Gesamtprojektleiter für Korridor B:

Die Planung hat einen straffen Zeitrahmen: 2030, also in jedem Fall vor dem Kohleausstieg, soll der Korridor in Betrieb gehen. Dabei werden auch bereits Leerrohre verlegt, die bei einem durch den Kohleausstieg steigenden Bedarf genutzt werden können, so Klaus Wewering, Leiter der Gleichstromnetzprojekte bei Amprion:

Das Investitionsvolumen beläuft sich hier auf rund sieben Milliarden Euro. Benötigt werden für den Gleichstromtransport nicht nur das Kabel, sondern auch entsprechende Konverter. Hierbei befindet sich Amprion für den Standort Wilhelmshaven bereits im Austausch mit dem Übertragunsnetzbetreiber TenneT, so Gesamtprojektleiter Arndt Feldmann.

Noch befindet sich also alles noch in den frühen Planungsstadien. Das Unternehmen werde in der Zukunft noch den Dialog auch mit den Bürger*innen suchen um eine möglichst konfliktfreie Durchführung des Korridor B zu gewährleisten.