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Das niedersächsische Handwerk in Zeiten von Corona

Mehr als 1.200 niedersächsische Handwerksbetriebe haben sich an einer bundesweiten Umfrage Ende März beteiligt. Und die Zahlen sind besorgniserregend. Über 80 Prozent der Betriebe meldeten einen Umsatzrückgang, mehr als die Hälfte berichtete von Auftragsstornierungen. Daneben fehlt es auch an Material, an Vorprodukten und Betriebsmitteln – davon sind etwa ein Drittel der Betriebe betroffen. Im Vergleich zur Vorwoche war die Beurteilung eindeutig: 60 Prozent der befragten Betriebe sahen sich mit mehr Auswirkungen konfrontiert als eine Woche zuvor. Das wirkt sich auch auf die Arbeitnehmer aus. In jedem siebten Betrieb wird Kurzarbeit vorgesehen, knapp 20 Prozent planen mit Beschäftigtenmaßnahmen wie Arbeitszeitkontenabbau und Urlaub. Der Großteil der Handwerker allerdings kann weiterhin arbeiten, ein Arbeitsverbot gibt es nicht – ausgenommen sind Friseurbetriebe, die coronabedingt schließen mussten. Dass dermaßen viele Auftragsstornierungen eingegangen sind, beunruhigt auch die Handwerkskammer Niedersachsen. Denn bei den meisten Handwerksleistungen können Hygiene- und Abstandsregeln problemlos eingehalten werden. Ohne Not solle man also Aufträge nicht stornieren – im Gegenteil, die Ausführung dieser Aufträge könne den mehr als 500.000 niedersächsischen Handwerkern gerade in dieser schwierigen Zeit finanziell die Existenz retten.