Polizei ermittelt nach Betrugsverdacht im Impfzentrum Roffhausen

Das Impfzentrum in Roffhausen ist in den vergangenen Wochen immer wieder in die Schlagzeilen geraten. So gab es auf der einen Seite eine ungeplante riesige Impfaktion, bei der über 1000 Menschen an einem Nachmittag eine Impfung erhielten. Auf der anderen Seite steht eine Mitarbeiterin des DRKs in Verdacht bei einigen Spritzen nur Kochsalzlösung mit Restimpfstoff verabreicht zu haben. Bei über 10.000 Personen ist jetzt deshalb unklar, ob sie einen vollen Impfschutz erhalten haben. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe gegründet und die EG „Vakzin“ hat jetzt neue Hinweise erhalten, die heute Morgen (26.8.) zu Durchsuchungen geführt haben, sagt Arno Zumbach, Pressesprecher der Polizeidirektion Oldenburg.

Fünf Angehörigen des DRK wird vorgeworfen, zwischen Februar und Juli mehr Arbeitsstunden von im Impfzentrum Roffhauseeingesetztem Personal abgerechnet zu haben als tatsächlich geleistet wurden. Heute wurden deshalb sechs Objekte durchsucht, darunter das Impfzentrum selbst und Räumlichkeiten der DRK-Kreisverbände Jever und Varel-Friesische Wehde.

Aufgefallen sind die Unregelmäßigkeiten in der Abrechnung im Zusammenhang mit den Ermittlungen um die Impfspritzen mit Restimpfstoff und Kochsalzlösung. Erste Hinweise lassen auf einen Schaden im vierstelligen Bereich schließen. Arno Zumbach betont aber, dass die Ermittlungen noch ganz am Anfang stehen.


Der Landkreis Friesland hat schon Konsequenzen gezogen und heute die Zusammenarbeit mit dem DRK im Impfzentrum fristlos beendet. Auswirkungen auf den Impfbetrieb soll das aber nicht haben, ab morgen übernehmen die Johanniter den Betrieb im Impfzentrum Roffhausen. Sie sind im Moment für die mobilen Impfteams zuständig und sollen dann ab morgen dafür sorgen, dass alle geplanten Impftermine eingehalten werden können.