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Umweltminister Lies zur Wolf-Thematik in Niedersachsen

Neben höheren Energiekosten, neuen Vorschriften und Getreidepreisen bereitet den Landwirt*innen der Region derzeit noch ein anderes Thema große Sorgen: Der Wolf. In den vergangenen Wochen gab es in der Region mehrere Fälle in denen Kühe verschiedener Höfe tot aufgefunden wurden. Bissstellen am Hals der Rinder und andere Anzeichen ließen sowohl die Landwirt*innen als auch die Jägerschaft schnell einen Wolf vermuten. Das reicht allerdings noch nicht aus, um gegen den Wolf etwas zu unternehmen, erklärt Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies.

Um so gegen den Wolf zu agieren. Seit 2018 erlauben diese Ausnahmegenehmigungen Niedersachsen handlungsfähig bei Wolfsrissen zu werden, aber natürlich nur nach genauen Kriterien. Das eine Kriterium ist dabei, dass es mehrere Fälle von Rissen gibt, ein anderes wichtiges Kriterium ist der zumutbare Herdenschutz. Das ist bei einer Schafsherde zum Beispiel ein Zaun rund um die Weide, bei Rindern versteht Niedersachsen die Anforderungen für einen ausreichenden Schutz sogar noch niedriger, so Lies.

Somit ist eine zusammenstehende Herde von Kühen nach Rechtslage für die Ausnahmegenehmigung schon bereits gut genug geschützt. Nur ein einzelnes Rindvieh wäre demnach wirklich ungeschützt. Somit bietet das bei zwei bestätigten Fällen von Wolfsrissen auch genügend Spielraum um eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Allerdings gibt es danach dann immer wieder eine weitere Hürde, sagt Umweltminister Olaf Lies.

Und deswegen ist es umso wichtiger, dass bei den Ausnahmegenehmigungen auch sauber gearbeitet wurde. Auf Seiten der Landwirtschaft wird sich natürlich eine noch schneller Reaktion auf solche Situationen gewünscht, die Genehmigungen müssen derzeit aber sauber und ordentlich genehmigt werden, so Lies weiter. Insgesamt wünscht sich Lies aber mehr Akzeptanz und Verständnis für solche Ausnahmegenehmigungen von Seiten der Wolfsfreunde, aber auch mehr Geduld von Seiten der Landwirtschaft.Seit Beginn der neuen Rechtslage 2018 wurden in Niedersachsen 14 Ausnahmen genehmigt, in der Region erleben wir aber derzeit das erste Verfahren für so eine Genehmigung.

Foto: Christoph Bosch / NABU