Protest gegen Wilhelmshavener LNG-Terminal

Ende des Jahres soll das erste schwimmende LNG-Terminal Deutschlands in Wilhelmshaven Flüssigerdgas anliefern. Normalerweise dauern die Planung und der Bau wahnsinnig lange. Allein der Bau einer Pipeline benötigt in der Regel bis zu acht Jahre. Damit aber innerhalb weniger als einem Jahr der Plan umgesetzt werden kann, müssen viele Prozesse parallel laufen und Anträge und Genehmigungen deutlich schneller ausgesprochen werden. Und das hat bisher geklappt. In der vergangenen Woche (04.08.) ist da etwa der Bau der Flüssigerdgas-Leitung zwischen Wilhelmshaven und Etzel im Kreis Wittmund gestartet. Doch obwohl die Sicherung der Energieversorgung und die erwartete Energieknappheit Hintergrund der Arbeiten sind, haben viele Personen und Verbände etwas dagegen. Etwa das Aktionsbündnis „Ende Gelände“, sagt deren Pressesprecherin Luka Scott:

Und deswegen haben die Klimaaktivist*innen des Aktionsbündnis „Ende Gelände“ heute (12.08.) im Rahmen ihrer Aktionstage auch das geplante LNG-Terminal in Wilhelmshaven blockiert. Ende Gelände setzt sich gegen Kohle- und Atomenergie ein sowie generell gegen den Ausbau fossiler Gasinfrastruktur in Norddeutschland. Hunderte Aktivist*innen besetzen deswegen heute (12.08.) die Baustelle für das geplante Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven, so Luka Scott:

Die Kritik gegen das Vorhaben, insbesondere unter Natur- und Klimaschutzaspekten ist groß. Dennoch kämpfen auch die Aktivist*innen mit viel Gegenwind und Unverständnis. Wichtig sei es dennoch, dass alle Stimmen gehört würden, sagt Wilhelmshavens Oberbürgermeister und Befürworter der LNG-Pläne Carsten Feist:

Und eben genau dieser Punkt sei auch den Aktivist*innen von „Ende Gelände“ besonders wichtig, so Luka Scott:

Die Blockade an der Baustelle des LNG-Terminals dauert weiter an. Übrigens war heute auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) vor Ort. Er ist der Einladung des SPD-Kreisvorsitzenden und Landtagskandidaten Marten Gäde gefolgt und hat zunächst den Energy-Hub-Showroom von Tree Energy Solutions besichtigt und wollte im Anschluss vom Schiff „Jens Albrecht“ aus die Bauarbeiten für das Flüssigerdgas-Terminal begutachten.

Foto: Jan Claas Rosebrock/ Radio Jade