Jevers Bürgermeister zieht Halbjahrsbilanz

Die Corona-Maßnahmen sind weitestgehend gelockert und auch in Jever nimmt das Leben wieder bekannte Formen an: das Altstadtfest steht vor der Tür (12.08.), Tourist*innen bevölkern die historische Innenstadt der Marienstadt und Bauprojekte wollen bearbeitet werden. Daneben gibt es aber weiter große Herausforderungen, auch in Jever. Die Ankunft von Menschen aus der Ukraine, die vor dem russischen Angriffskrieg flüchten, die Unwägbarkeiten in der Energieversorgung, die Umsetzung des Förderprogramms für Innenstädte und dazu auch noch die personelle Umstrukturierung in der Verwaltung müssen bewältigt werden. Für letzteres ist Bürgermeister Jan Edo Albers aber zuversichtlich, dass zügig die Posten besetzt werden.

Die Ausschreibungen und Bewerbungsverfahren für die frei werdenden Posten liefen aber bereits, im September könne schon feststehen, wer auch die beiden letzten Posten – jene von Kämmerer und Bauamtsleiter Dietmar Rüstmann und dem Leiter der Abteilung Innerer Service Mike Müller – im kommenden Jahr besetzt. Wie andere Kommunen im Kreis Friesland sieht sich auch Jever mit einer großen Zahl geflüchteter Ukrainer*innen konfrontiert, die Zuflucht suchen und untergebracht werden müssen. Von den 168 der Marienstadt zugeteilten Menschen sind rund 100 schon angekommen – bis jetzt laufe hier alles gut, auch dank der Jeverschen Hauseigentümer*innen, so Albers. Der Blick bleibe aber auf die Zukunft gerichtet.

Der russische Angriff auf die Ukraine hat nicht nur Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, sondern hat auch im restlichen Europa Auswirkungen, die noch Anfang des Jahres ungeahnt waren. Das Stichwort ist hier Energie-Versorgungssicherheit. Und wie auch an anderer Stelle wird auch in Jever überlegt, wie sich die öffentliche Seite der Stadt an Sparmaßnahmen beteiligen kann.

Die anhaltende Corona-Pandemie zeigt Auswirkungen nicht nur in der Personalsituation der Stadt – zuletzt wurden aufgrund der knappen Personaldecke etwa die Öffnungszeiten des Fachbereichs Soziales für den Publikumsverkehr deutlich eingeschränkt – sondern auch in der Zuteilung von Fördermitteln. Das Programm „Perspektive Innenstadt“ erreicht auch Jever. Fünf konkrete Anträge in dieser Angelegenheit gab es aus der Marienstadt, von denen einige nun auch kurz vor der Umsetzung stehen, so Bürgermeister Albers.

Energieversorgung, Personalsituation, Unterbringung von geflüchteten Menschen, Beantragung und Umsetzung von Förderungen – das sind nur einige der Themen, die die Stadt Jever schon im ersten Halbjahr 2022 beschäftigt haben und sicher auch noch länger beschäftigen werden. Daneben stehen in kommender Zeit auch noch Grundsatzentscheidungen über die Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten aus, ebenso wie die Schaffung eines Klimaschutzkonzeptes und die Umsetzung des ökologischen Baugebietes als Blaupause für die Jeversche Zukunft.

Foto: Annika Kaehler/ Radio Jade