Pufferunterkünfte in Friesland

997 geflüchtete Menschen sind bereits seit März dieses Jahres in Friesland angekommen und es werden bis Ende August auch noch voraussichtlich rund 400 weitere ankommen. Erst dann hat Friesland nämlich die Gesamtquote in der Aufnahme von rund 1.400 Personen erfüllt. Nach August wird diese Quote aber nochmals erhöht. Aktuell kommen in Friesland jede Woche ungefähr 40 geflüchtete Menschen an, an manchen Tagen sind es sogar mehr als 50, erklärt der Leiter des Dezernats für Recht und Ordnung beim Landkreis, Bernd Niebuhr.

Der Landkreis versucht währenddessen alles, um den Geflüchteten möglichst schnell passenden Wohnraum zu bieten. Aber zuerst braucht es eine temporäre Unterkunft, in der die Menschen warten können, bis ein passender Wohnraum für sie gefunden wurde. Und dafür setzt der Landkreis schon seit Längerem auf ihre zentralen Anlaufstellen – auch Pufferunterkünfte genannt. Mit der Sporthalle der BBS Varel kommt nun auch noch eine weitere Unterkunft hinzu. Dass mittlerweile auch die Sporthallen belegt werden müssen, konnte angesichts der Lage leider nicht verhindert werden, sagt Niebuhr.

Der Landkreis Friesland versucht natürlich nach den Sommerferien und bis in den Winter hinein auch Alternativen für die Schulen und Sportvereine zu finden, die jetzt ihre Sporthalle nicht mehr nutzen können. Bisher kann der Landkreis dafür aber keine Versprechen abgeben. Neben der Sporthalle der Vareler BBS werden auch die Bewegungshalle in Varel, das Schullandheim in Zetel – welches vorübergehend gesperrt ist – sowie die alte Schule in Roffhausen als Unterkünfte genutzt. Die alte Schule konnte bereits seit Ende März belegt werden und diente zuvor als Impfzentrum – in einer anderen Krise. Mit Blick auf der weiterhin bestehenden Corona-Pandemie, dem erwarteten Energieengpass und der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine, erwartet Silke Vogelbusch, Frieslands erste Kreisrätin, ein schwieriges Jahr.

Friesland hofft daher umso mehr darauf, dass noch mehr Personen Wohnraum im Landkreis zur Verfügung stellen und sich damit bei ihren zuständigen Gemeinden melden. Die neue Anlaufstelle und Pufferunterkunft in Varel soll schnellstmöglich den Betrieb aufnehmen. Damit werden die bestehenden Kapazitäten nochmal um rund 150 Plätze erweitert.

Foto: Annika Kaehler/ Radio Jade