Landkreis stellt Prüfbericht vor

Das Impfzentrum in Roffhausen machte im vergangenen Sommer Schlagzeilen: Erst kam heraus, dass eine Mitarbeiterin offenbar Spritzen mit Kochsalzlösung statt mit Impfstoff aufgezogen hatte, dann entstand ein Betrugsverdacht gegen das „Deutsche Rote Kreuz“, das das Impfzentrum zeitweise betrieben hatte. Die Krankenschwester wurde wegen 15-facher Körperverletzung angeklagt und gegen das DRK wird nach wie vor ermittelt.  
Der Landkreis Friesland hat jedoch eine eigene interne Untersuchung zu der Rolle des Landkreises durchgeführt und diese bereits abgeschlossen. Der Kreisausschuss hat den Prüfbericht schon im März abgenommen, jedoch aufgrund von Personalausfällen und den laufenden Ermittlungen kann die Landkreisverwaltung erst jetzt über die Ergebnisse informieren, so Landrat Sven Ambrosy.

Bei der Vergabe des Auftrages an das DRK wurden vom Landkreis Friesland die Wertgrenzen eingehalten und alle sonstigen Richtlinien befolgt. Sowohl das Innenministerium in Hannover als auch das Landesgesundheitsministerium haben das Ergebnis bestätigt. Die Kreisverwaltung hat jedoch bei internen Abläufen nicht ganz sauber gearbeitet, so Silke Vogelbusch, Erste Kreisrätin des Landkreises Friesland.

Die Probleme wurden mit den Mitarbeiter*innen der Verwaltung besprochen, so Landrat Sven Ambrosy. Damit die Arbeit der Verwaltung zukünftig reibungslos verläuft, hat der Landkreis organisatorische Abläufe angepasst. Die Kreisverwaltung hat ein zentrales Verzeichnis für eine bessere Kommunikation erstellt, so Kreisrätin Silke Vogelbusch.

Das Impfzentrum in Roffhausen wurde vom DRK, im Auftrag des Landkreises Friesland, seit Januar 2021 betrieben. Ende August 2021 hat der Landkreis nach Betrugsvorwürfen gegen das „Deutsche Rote Kreuz“ den Vertrag vorzeitig aufgelöst. Danach haben „Die Johanniter“ übernommen und das Impfzentrum bis zur Schließung im September 2021 betrieben.