Nährstoffbericht mit insgesamt positiver Bilanz

Niedersachsen ist Landwirtschaftsland. Als zweitgrößtes Flächenland unter den Bundesländern bietet sich hier genügend Platz für Viehhaltung, Ackerbau und auch alles was damit einhergeht. Dazu zählt auch Gülle, Festmist und Gärreste – was zunächst wenig appetitlich klingt, ist voller Nährstoffe und damit auch Gegenstand des sogenannten Nährstoffberichts. Der wurde gestern (17.03.) in Hannover vorgestellt und fiel generell positiv aus. Entsprechend erfreut zeigte sich auch Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU). Laut Heinz-Hermann Wilkens von der Düngebehörde ist erstmals in der Geschichte der Nährstoffberichte die Düngung unter dem Bedarf der Pflanzen verzeichnet.

Das sei ein Zeichen für ein erfolgreiches Nährstoffmanagement, das Nitrateinträge ins Grundwasser vermeide, so Ministerin Otte-Kinast. Lediglich zwei Landkreise in Niedersachsen – Cloppenburg und die Grafschaft Bentheim – haben die Obergrenze für organischen und organisch-mineralischen Stickstoff überschritten. Der gemeinsame Wille aller Beteiligten, im Sinne des Gewässerschutzes zu handeln, beeindrucke sie stark, so Otte-Kinast weiter. Ein wichtiger Hintergrund des rückläufigen Nährstoffaufkommens sei eine Reduktion in der Tierhaltung. So haben sich die Bestände um rund 72.000 Rinder, rund 97.000 Schweine und rund 647.000 Tiere Geflügel reduziert. Auch das verschärfte Düngerecht und verbesserte Kontrollmechanismen hätten Wirkung gezeigt, so Heinz-Hermann Wilkens von der Düngebehörde.

Die Reduktion der Tierbestände sei eine große Herausforderung für die Landwirt*innen, so Gerhard Schwetje, der Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Er führte den Rückgang bei der Düngemittelausbringung auch auf die Vorsicht der Landwirt*innen zurück.

Auch der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Verschiebungen auf dem Lebensmittelmarkt würden sich natürlich in Zukunft auf die Landwirtschaft auswirken, so die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. Der aktuelle Nährstoffbericht sei aber trotzdem ein positives Signal und ein „wichtiges Etappenziel“.

Foto: Aaron Dickerhoff/ Radio Jade