39. Neuenburger Kunstwoche

Woran denken Sie, wenn sie an gefaltete Kunst denken? An Origami, vielleicht Servietten oder wenigstens Papierschiffchen? Sicher alles sinnvolle Assoziationen, aber auf der Neuenburger Kunstwoche, die aktuell unter dem Thema gefaltete Kunst stattfindet, ist Papier bei weitem nicht der einzige Werkstoff, mit dem die Künstler*innen arbeiten.
Die Leipzigerin Catherine Sanke etwa faltet Porzellan direkt nachdem sie es gießt. Mit dem Material imitiert sie zum Teil Formen, die auch aus Papier gefaltet sein könnten, teils entstehen aber auch eigene Faltmuster.

Ebenso überraschend ist der Ansatz, den Holzbildhauer Georg Janthur für diese Ausstellung gewählt hat. Mit einer Kettensäge schnitzt er aus Baumstämmen zusammengefaltete Sonnenschirme, die für ihn ein Symbol der weltweiten Geschehnisse der letzten Jahre, insbesondere der Corona-Pandemie, sind.

Und auch in Odessa blieben die Sonnenschirme derzeit zugeklappt, sagt Janthur. Die gewisse Schwere, die dieses Thema birgt, wird aber auf der Neuenburger Kunstwoche auch konterkariert. Stefanie Müller aus München arbeitet mit Papier, also dem Werkstoff, den viele mit Faltkunst assoziieren. Die Skulpturen die Sie baut, dienen nicht nur der Ausstellung, sondern fungieren zum Teil auch als Kostüm und als Klangkörper. Das Papier, das sie dafür verwendet, wird von ihr selbst unkonventionell hergestellt.

Auf der Neuenburger Kunstwoche wird „gefaltete Kunst“ in diesem Jahr also ganz neu gedacht. Die Öffentliche Ausstellung beginnt am Samstag (25.06.) um 17:30 Uhr und am Sonntag (26.06.) um 14:30 Uhr.