Neues Ausstellungsstück „Reichs-Colonial-Uhr“ im Marinemuseum

Das Marinemuseum am Wilhelmshavener Südstrand beherbergt eine große Sammlung verschiedender Exponate aus verschiedenen Jahrzehnten beziehungsweise Jahrhunderten. Jetzt ist ein besonderes Stück dazu gekommen: Eine sogenannte „Reichs-Colonial-Uhr“. Die hat das Museum mit Unterstützung der Brune-WZ-Stiftung von einem privaten Verkäufer erworben. Die Uhr zum Aufstellen hat als Propaganda für den deutschen Imperialismus gedient – neben sogenannten exotischen Mustern und Inschriften wie „Kein Sonnenuntergang in unserem Reich“, gibt es noch eine Besonderheit, erläutert der Leiter des Museums, Stephan Huck:

Produziert und verkauft wurde sie, um in der Bevölkerung für den Erwerb von Kolonien und für einen deutschen Imperialismus zu werden. Denn obwohl den viele aus der Bevölkerung befürworteten, gab es auch eine andere Seite, so Huck:

In welcher Anzahl die Uhren produziert wurden, ist nicht bekannt. Heute sind sie selten – und sehr gefragt. So ein Stück habe lange auf der „Wunschliste“ des Museums gestanden, erzählt Stephan Huck. Besonders, da aktuell Debatten um Kolonialgeschichte und deren Aufarbeitung immer mehr thematisiert werden. Denn Deutschland hatte zwar im Vergleich mit anderen europäischen Mächten recht spät mit der Kolonisation angefangen – dennoch großes Leid und Zerstörung in vielen Ländern hinterlassen.  Auch für die Stadt Wilhelmshaven als Standort der Kaiserlichen Marine ist die Uhr ein interessantes Zeitzeugnis:

Die Uhr soll einen prominenten Platz in der Neukonzeption des Museums bekommen – die will sich mit der deutschen Kolonialgeschichte auseinandersetzen. Das wird aber noch einige Jahre dauern – die Ausstellung soll in den Neubau des Museums einziehen.

Foto: Olga Thomashoff (Radio Jade)