Marinemuseum erhält Nachlassschenkung

Das Deutsche Marinemuseum in Wilhelmshaven bildet in seinen Ausstellungen die gesamte Zeit der deutschen Marinegeschichte ab. Passend zum Standort nimmt hier auch die Kaiserzeit einen großen Teil ein. Die Bestände des Museums wurden nun durch eine große Nachlassschenkung noch einmal erweitert. Vizeadmiral Paul Gottfried Hoffmann war nicht nur Kommandant der Panzerfregatte S.M.S. „Kaiser“, sondern war auch damit betraut, den frisch gekrönten Kaiser Wilhelm II. zu seinen Antrittsvisiten bei den gekrönten Häuptern Europas zu befördern. Der Nachlass dieses „Kutschers des Kaisers“ wurde nun von Dr. Peter Max Gutzwiller dem Museum überreicht. Er ist über Familienverbindungen an die Stücke gekommen. Die Großtante seines Vaters war die Witwe von Hoffmanns Sohn Werner. In diesem Jahr hat er die erste vollständige Biographie über Vizeadmiral Hoffmann vorgelegt – eine faszinierende Persönlichkeit, wie Gutzwiller sagt.

Als langjähriges Mitglied des Fördervereins des Marinemuseums war es für Gutzwiller klar, wem dieser Nachlass zukommen sollte. Für Dr. Klaus Schroeder, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums, ist der Nachlass eine interessante Erweiterung des Bestandes, auch wenn Vizeadmiral Hoffmann nicht so bekannt wie andere Admirale wie Spee, Tirpitz oder Hipper sei.

Der Nachlass, der nun in den Bestand des Deutschen Marinemuseums aufgenommen wird, ist umfangreich. Von der Geburtsurkunde angefangen finden sich hier zahlreiche Ordenverleihungsurkunden, Mitbringsel aus der deutschen Kolonie Kiautschou in China, Uniformen und Säbel. Dass er den Nachlass nicht länger persönlich verwaltet, hat laut Peter Max Gutzwiller wiederum familiäre Gründe

Die Stücke aus dem umfangreichen Nachlass sollen nun in die Ausstellungen integriert werden. Allerdings wird dafür die Neukonzeption des Marinemuseums abgewartet – außer für ein Stück, so Klaus Schroeder.

Bei der Neukonzeption des Museums wird sowohl die Kaje saniert, als auch das Museumsgelände neu geordnet. Im Zuge dessen sollen sowohl die Stücke aus dem nun erhaltenen Nachlass als auch die kürzlich erworbene Reichs-Colonial-Uhr in die Dauerausstellung als neues Kernstück des Museums integriert werden.