Wilhelmshavener*innen wollen Geflüchteten helfen

In diesen Tagen fliehen viele Menschen aus der Ukraine. Und das unter anderem auch nach Deutschland, Niedersachsen und in die Region. Sie suchen Schutz vor dem russischen Angriffskrieg und brauchen eine sichere Unterkunft. Einige von ihnen sind in den letzten Tagen bereits mit der Hilfe von Familie, Freund*innen oder engagierten Helfer*innen über die Grenzen gekommen. Und auch in Wilhelmshaven haben Ukrainer*innen Zuflucht gefunden. 90 Tage lang können sie sich hier zunächst visumfrei aufhalten, dennoch sei eine Meldung bei den Behörden wichtig, erklärt Jascha Buchweitz von der Ausländerbehörde der Jadestadt:

Mittlerweile habe sich die rechtliche Lage nämlich insofern geklärt, dass sich Personen aus der Ukraine ein Jahr lang in Deutschland aufhalten können. Auch arbeiten ist dann möglich sowie der Erhalt von Sozialleistungen. Neben der privaten Einreise ist auch die sogenannte geregelte Einreise im vollen Gange. Wilhelmshaven sei darauf gut vorbereitet, so der Oberbürgermeister der Stadt Carsten Feist. Bereits seit zwei Wochen arbeiteten er, das Sozialamt, die Ausländerbehörde, das Jugendamt und die Feuerwehr als Katastrophenschutzbehörde eng zusammen. Sie hätten bereits alle Eventualitäten durchdacht und auch mögliche Standorte für Sammelunterkünfte im Blick. Doch ein entscheidender Faktor fehle bislang, so Feist:

Seitens der Wilhelmshavenerinnen habe es schließlich schon deutliche Zeichen der Solidarität gegeben. Nicht nur die Spendenaktionen liefen überall auf Hochtouren, auch Angebote für privat-organisierte Unterkünfte erreichten die Stadt in den vergangenen Tagen. So berichtet der Krisenstab am vergangenen Freitag (11.03.), dass es bereits 85 Angebote für Wohnraum über die eingerichtete E-Mail Adresse ukraine@wilhelmshaven.de gegeben hat. Darunter freie Hotelzimmer, Ferienwohnungen, Doppelhaushälften oder aber auch Zimmer in Privatwohnungen. Außerdem hätten sich auch bereits 14 Sprachmittlerinnen gemeldet, die bereits in der vergangenen Woche bei einer Sonderaktion tatkräftig mitgeholfen hätten, so Jascha Buchweitz von der Ausländerbehörde der Stadt. Am Mittwoch (09.03.) konnte die Behörde mit ihrer Hilfe nämlich rund 60 geflüchteten Personen binnen sechs Stunden die wichtigen Papiere ausstellen.

Damit den ankommenden Menschen auch zukünftig bestmöglich geholfen werden kann, werden natürlich überall Kapazitäten beansprucht. Andreas Leonhardt vom Wilhelmshavener Jugendamt weist in diesem Rahmen auf Pläne eines mobilen Teams von der Stadt und den ansässigen Hilfsorganisationen der Caritas und Diakonie hin.

Zusätzlich zu den Hilfsmöglichkeiten in Wilhelmshaven will die Jadestadt aber auch ihre polnische Partnerstadt Bydgoszcz (gespr. Bi-gotsch) bei der Aufnahme von Geflüchteten unterstützen. Dafür soll noch in dieser Woche ein Spendenkonto eingerichtet werden. Wenn es soweit ist, dann erfahren Sie das natürlich hier bei uns. Auf unserer Webseite radio-jade.de haben wir übrigens auch in einem kleinen Überblick für Sie zusammengefasst, welche Hilfsmöglichkeiten es aus der Region so gibt. Schauen Sie da doch gerne mal vorbei und kontaktieren Sie uns, wenn Sie noch weitere Organisationen und Angebote kennen.

Foto: Lukas Iben / Radio Jade