ERLAUBT

Wie funktioniert die Trauerarbeit im Hospitz während der Corona-Pandemie?

An diesem Wochenende ist wieder Totensonntag – auch Ewigkeitssonntag genannt. In den evangelischen Kirchen in Deutschland und der Schweiz ist das ein Gedenktag für die Verstorbenen. Aus diesem Anlass haben wir beim Hospizverein nachgefragt, wie denn Trauerbegleitung in Pandemiezeiten überhaupt aussieht. Die sonst üblichen Treffen – zum Beispiel in Form eines Trauercafés – sind mit den aktuellen Auflagen nicht möglich. Und zufriedenstellende Alternativen zu finden, ist nicht leicht, so Gerda Stricker-Koch, ehrenamtliche Trauerbegleiterin:

Eigentlich sollten so langsam wieder Treffen im Haus des Hospizes in Varel stattfinden können. Dann kam die zweite Infektionswelle dazwischen. Da Trauernde aber natürlich auch zu Coronazeiten Trost benötigen, sucht der Hospizverein nach neuen Wegen, um sich an die außergewöhnlichen Umstände anzupassen, erklärt die Vorsitzende, Anke Kück:

Aber nicht nur die Arbeit mit Trauernden muss zahlreiche Einschränkungen hinnehmen. Denn auch wenn meist Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen im Fokus der Öffentlichkeit stehen, gelten die Maßnahmen natürlich ebenso für die stationäre Sterbebegleitung. Besonders dramatisch sind hier die Kontaktbeschränkungen. Denn sowohl die Sterbenden selbst als auch ihre Angehörigen möchten die letzte gemeinsame Zeit miteinander verbringen. Für das Hospiz am Wattenmeer gibt es glücklicherweise räumliche Gegebenheiten, die den nötigen Spielraum bieten, verrät Maik Hinrichs, Leiter der Einrichtung.


Und so geben alle – egal ob haupt- oder ehrenamtlich – ihr Bestes, um auch in den aktuellen Zeiten für trauernde und sterbende Menschen da zu sein. Darum wird es auch in diesem Jahr am Totensonntag einen Erinnerungsgottesdienst geben, der von Engagierten des Hospizbewegung Varel gestaltet wird. Und das ganz corona-konform: Der Gottesdienst wird aufgezeichnet und dann ab Sonntag um 16 Uhr auf YouTube abrufbar sein.