Veterinäramt JadeWeser blickt auf 2020 zurück

[Schortens] Auf dem Land leben mehr Kühe als Menschen – dieses Klischee ist weit verbreitet. Dabei sind es doch hier bei uns in der Küstenregion JadeWeser eigentlich nur 0,81 Rinder pro Mensch. Zugegeben, das sind trotzdem ziemlich viele und im Landkreis Wittmund und in der Wesermarsch leben sogar tatsächlich deutlich mehr Rinder als Menschen. Insgesamt sanken in unserer Region aber im vergangenen Jahr die Zahlen der gewerblichen Halter*Innen und auch die, der Schlachtungen von Rindern. Das berichtet der Zweckverband Veterinäramt JadeWeser in seinem Jahresrückblick am vergangenen Dienstag (09.02.). Der Verbandsgeschäftsführer Dr. Norbert Heising erklärt, warum das so ist:

Insgesamt sind die Zahlen aller Viehhaltungsbereiche zurückgegangen oder gleichgeblieben. Bis auf die, der Geflügelhaltung. Als Folge der derzeitigen Einschränkungen kamen hier nämlich viele private Tierhalter*Innen hinzu. Im vergangenen Jahr wurden so über 1,4 Millionen Stück Geflügel zur Fleischgewinnung abgegeben, das sind etwa 300.000 Tausend mehr, als noch im Vorjahr. Bei den Schweinehaltungen hingegen gibt es nur noch wenige größere Betriebe. Mitverantwortlich ist auch hier die Corona-Pandemie. Seit dem vergangenen Jahr bahnt sich aber noch eine ganz andere Seuche an und stellt eine besonders große Herausforderung für Schweinehalter*Innen und das Veterinäramt JadeWeser dar, sagt Dr. Melanie Schweizer:

Das stellt eine große Bedrohung für den Handel und die Betriebe dar, weil für die meisten Exporte des Schweinefleisches bestimmte Zertifikate notwendig sind. Diese müssen bestätigen, dass das Herkunftsland frei von bestimmten Krankheiten und Tierseuchen ist. In Deutschland darf das Schweinefleisch zwar weiterhin in den Handel, wenn Betriebe nicht explizit von Afrikanischer Schweinepest befallen sind, aber auch die Exportmöglichkeit ist zwingend notwendig, weil längst nicht alle Teile des Tieres hier gegessen werden, sagt Melanie Schweizer:

Ein weiteres Arbeitsfeld des Veterinäramtes sind außerdem die sogenannten Einfuhrkontrollen. An der Grenzkontrollstelle des Veterinäramtes am JadeWeserPort werden beim Ein- und Ausgehenden bestimmte Container geprüft: 

Insgesamt wurden so im Jahr 2020 nur 1.062 Einfuhrsendungen abgefertigt und 687 Container bei der Verschiffung überprüft. Aufgrund der Erweiterungen an Seehafenterminals wuchs dafür aber der Arbeitszweig des Veterinäramtes bei den Exportzertifikaten. Insgesamt blickt der Zweckverband deswegen optimistisch in das neue Jahr. Trotz der Herausforderungen, der Corona-Pandemie und Tierseuchen, sei das Vorjahr insgesamt positiv zu bewerten.