erlaubt, pixabay

Kassiopeia und Andromeda

Autor: Ulrich Beilfuß

Hoch über uns, fast im Zenit, sehen wir zurzeit ein großes, in Blockschrift geschriebenes „W“, das Sternbild Kassiopeia. Und gleich darunter leuchtet die markante Sternenkette der Andromeda. Beide Sternbilder verbindet eine sagenhafte Geschichte.

Kassiopeia war eine von krankhafter Eitelkeit besessene äthiopische Königin, die sich zur schönsten Frau der Welt erklärte. Damit aber hatte sie die das Meer bewohnenden Nymphen schwer beleidigt. Die beklagten sich beim Meeresgott Poseidon, der daraufhin beschloss, das äthiopische Königreich mit einer gewaltigen Flutwelle zu vernichten.

Nun schaltete sich aber das Orakel von Delphi mit einem rettenden Vorschlag ein: Der Fluch, so sprach es, würde unwirksam, wenn das Königspaar sein einziges Kind, die Prinzessin Andromeda, dem gefräßigen, Meeresungeheuer Cetus opfern würde.

Ein großes Königreich für eine kleine Prinzessin –  die elterliche Zustimmung erfolgte prompt. An einen Felsen gekettet, erwartete Andromeda ihr grausames Schicksal. Doch da erschien der strahlende Held Perseus auf der mythologischen Bühne! Er tötete den walähnlichen Cetus und befreite Andromeda aus ihren Ketten – um ihr allerdings gleich neue anzulegen: Er machte sie zu seiner Frau.

Ob die Sternenkette der Andromeda die Fessel am Felsen darstellt oder die der Ehe mit Perseus, das weiß heute keiner mehr so genau.