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„Hubble“ entdeckt weitest entfernten Stern

Autor: Ulrich Beilfuß     

„Wir haben es zuerst fast nicht geglaubt. Wir haben einfach Glück gehabt.“ So jubelt ein Astronomenteam nach der Beobachtung eines Sterns, der höchst Überraschendes offenbarte. Nach Auswertung der in seinem Licht enthaltenen Informationen stand für die Forscherinnen und Forscher der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität fest: Sie hatten den mit 12,8 Milliarden Lichtjahren weitest entfernten Stern des Universums entdeckt. Bislang hatte man in dieser Entfernung nur große Sternhaufen nachweisen können, aber keine einzelnen Sonnen.

Der Himmelskörper zeigte sich den Astronomen in einem Zustand, in dem er sich kurz nach dem Urknall  befand. Und der ereignete sich vor 13,7 Milliarden Jahren. Aufgespürt wurde der Stern aus der Frühzeit unseres Universums vom Weltraumteleskop Hubble,  und zwar mit Hilfe des Gravitationslinseneffekts. Dabei wirkt die Schwerkraft großer Galaxien wie eine optische Linse. Sie bildet weit entfernte, lichtschwache Objekte vergrößert ab.

Die Analysen des Lichtspektrums ergaben, dass der Stern 50 bis 60 Mal so groß war wie unsere Sonne heute und dass er etwa eine Million Mal so hell strahlte. Derart massereiche Himmelskörper haben ein relativ kurzes Dasein. Der Stern ist also längst erloschen, doch sein Licht, das Hubble empfing, erreichte uns erst jetzt. Es war schließlich 12,8 Milliarden Jahre unterwegs.

Demnächst soll der Rekordstern mit dem kürzlich gestarteten neuen James-Webb-Weltraumteleskop noch genauer untersucht werden.