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Der Morgenstern ist wieder da!

Autor: Ulrich Beilfuß     

Der Morgenstern ist wieder da! Seit Mitte Januar strahlt er über dem Südosthorizont. Zuvor leuchtete er ein halbes Jahr lang am Westhimmel als Abendstern.

Doch dieser Doppelrollenspieler ist gar kein Stern, also kein selbstleuchtender Himmelskörper. Er ist unser sonnennäherer Nachbarplanet, die Venus, die das Licht der Sonne besonders stark reflektiert. Die Römer benannten sie deshalb nach der Göttin der Schönheit und des Frühlings.

Damals wusste man allerdings noch nichts von den lebensfeindlichen Eigenschaften der Venus: Ihre Atmosphäre besteht zu über 90 Prozent aus Kohlendioxid. Deshalb erzeugt ein gewaltiger Treibhauseffekt Oberflächentemperaturen von fast 500 Grad Celsius. Blei würde hier schmelzen!

Auf der von Kratern und Gebirgszügen geprägten Oberfläche verursacht die Venushülle einen Druck, wie er bei uns in rund 900 Metern Meerestiefe herrscht. Leben in den uns bekannten Formen ist auf der Venus also unmöglich.

Unser Nachbarplanet ist nur wenig kleiner als die Erde. – Seine große Helligkeit wird durch eine ständig geschlossene Wolkendecke verursacht, die das Sonnenlicht intensiv reflektiert.

Erde und Venus trennen derzeit nur 60 Millionen Kilometer. In unserer Region geht die Nachbarin morgen kurz nach halb sechs auf, im Laufe des Monats dann immer früher. Schon im Amateurteleskop zeigt sich der Morgenstern zurzeit als schmale Sichel.