erlaubt, pixabay

Wettlauf am Abendhimmel: Warum der Mond gewinnt

Autor: Ulrich Beilfuß     

Stellen wir uns einmal Folgendes vor: Wir blicken durch die Fensterscheibe zu einem Düsenjet, der hoch am Himmel seine Bahn zieht. Da krabbelt eine Fliege über die Scheibe, zufällig in gleicher Bewegungsrichtung wie das Flugzeug. Und dann sehen wir, wie die Fliege das in Wahrheit unendlich viel schnellere Flugzeug mühelos

überholt. Das gaukelt die Perspektive jedenfalls vor: Je näher uns ein  bewegter Gegenstand ist, desto deutlicher verändert er seine Position vor weit entfernten Objekten. 

Diesen Effekt beobachten wir auch am Firmament. Wenn wir heute Abend bei klarer Sicht zur schmalen Mondsichel schauen, erkennen wir über ihr den Planeten Jupiter. Setzen wir unsere Beobachtung an den darauf folgenden Abenden fort, dann sehen wir, wie die Mondsichel den Planeten überholt und ihm innerhalb weniger Tage zügig enteilt.

In Wirklichkeit aber ist Jupiter mehr als zehnmal so schnell unterwegs wie der Mond. Zudem ist der Planet rund zweimillionen mal so weit von uns entfernt. Der Mond ist also die Fliege und Jupiter das Flugzeug.

Abschließend noch ein Beobachtungshinweis: Heute geht die extrem schmale  Mondsichel schon um 18 Uhr im Südwesten unter. Das ist noch während der Abenddämmerung. Danach finden die Monduntergänge bei dunklem Firmament statt.

Radio Jade wünscht gute Sicht.