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Neue Technik schärft den Blick in dunkle Mondkrater

Autor: Ulrich Beilfuß     

Auf unserem Mond hat es vor Millionen von Jahren vermutlich Wasser gegeben. Es könnte von Kometen- oder Asteroideneinschlägen gebracht oder durch chemische Reaktion unter Mitwirkung des Sonnenwindes entstanden sein.

Weil unser Trabant aber von keiner schützenden Atmosphäre umgeben wird, ist ursprünglich vorhandenes Wasser durch die kräftige Sonneneinstrahlung längst verdunstet und ins All entwichen. Doch in den Polgebieten unseres Mondes fällt das Sonnenlicht so flach ein, dass es den Boden einiger Krater und Senken nie erreicht. An diesen Stellen sind die Temperaturen deshalb so niedrig, dass Wasser in Form von Eis durchaus Millionen von Jahren überdauern kann.

In zwei Jahren soll ein unbemannter NASA-Rover in der Südpolregion Genaueres herausfinden. Zur Vorbereitung dieser Mission fotografiert eine den Mond umkreisende Raumsonde hier die Krater und Senken. Die altgediente Technik der Sonde kann aber nur sehr unscharfe Bilder liefern.

Deshalb hat eine Gruppe von Forschenden unter Leitung des Göttinger Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung eine aufwändige Computertechnik entwickelt, die die von der alten Sonde zur Erde gelieferten Aufnahmen in deutlich schärfere Bilder umwandelt. Künstliche Intelligenz ermöglicht jetzt höchstaufgelöste Fotos aus der ewigen Nacht von Kratern und Senken.

Hinweise auf oberflächennahes gefrorenes Wasser liefern die bisherigen neuen Ansichten allerdings nicht. Die Experten vermuten, dass das Mond-Wasser mit Gestein und Staub vermischt oder im Untergrund verborgen ist.