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Supernova-Spuren am Meeresgrund entdeckt

Autor: Ulrich Beilfuß     

Ein internationales Forschungsteam hat Hinweise auf Supernova-Explosionen entdeckt, die sich innerhalb der vergangenen zehn Millionen Jahre in relativer Nähe zur Erde ereignet haben könnten – aus astronomischer Sicht also in der jüngeren Vergangenheit.

Supernova-Explosionen besiegeln das Ende besonders massereicher Sterne, wenn deren Energiequelle, die Kernfusion, erschöpft ist. Durch sie war zuvor im Stern ein chemisches Element nach dem anderen entstanden, bis hin zum Eisen. Danach stoppt der Fusionsprozess mit einer gigantischen Explosion. Sie lässt den Stern mit dem Zigmillionenfachen seiner ursprünglichen Helligkeit aufleuchten. Ein vermeintlich neuer Stern wird am Firmament sichtbar, eine “Supernova”.

Spuren solcher Ereignisse fanden die Forscher jetzt auf dem Grund des Pazifischen Ozeans vor Australien. Hier konnten sie mit empfindlichen Nachweismethoden in zehn Millionen Jahre altem Krustenmaterial eine spezielle Atomsorte des chemischen Elements Eisen nachweisen. Dieses radioaktive Isotop „Eisen-60“ kommt auf der Erde in natürlicher Form nicht vor. Es hat seinen Ursprung also vermutlich in einer Supernova. Aus den ins All geschleuderten und durch den interstellaren Raum ziehenden Sternenresten sind geringe Mengen auf die Erde gefallen, wo sie sich im Meeresboden anreicherten. Mit Hilfe der Halbwertszeit dieses Eisenisotops ließ sich dessen Alter auf unter zehn Millionen Jahre eingrenzen.

Die neuen Forschungsergebnisse verursachen auch wieder neue Fragen. Antworten sollen weitere Messungen liefern.