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Astronomen beobachten Geburt eines Exoplaneten

Autor: Ulrich Beilfuß         

Astronomen haben inzwischen mehr als 4.000 erdähnliche Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Damit sind Planeten gemeint, die eine feste Oberfläche besitzen. Über lebensfreundliche Bedingungen wie Wasser oder eine Atmosphäre wird dabei allerdings nicht zwingend etwas ausgesagt.

Die Planetenentstehung aus einer Staub- und Gasscheibe um einen Mutterstern ist noch nicht endgültig erforscht. Jetzt ist ein internationales Astronomenteam diesem Rätsel jedoch einen großen Schritt nähergekommen.

Die Forscher haben in einer Staubscheibe um einen jungen Stern einen Wirbelwind entdeckt. Er fiel ihnen auf, weil die Scheibe an dieser Stelle viel heißer und deshalb heller als im übrigen Bereich ist. Der Wirbel umkreist den Stern in etwa einem Monat, und zwar in einem relativ geringen Abstand. Der entspricht etwa der Entfernung des innersten Planeten Merkur von der Sonne. Der junge Mutterstern ist rund 330 Lichtjahre von uns entfernt. 

Die Forscher vermuten, dass sich aus dem Wirbel ein neuer Planet bilden könnte. Die in ihm vorhandene höhere Staubdichte würde nämlich ein schnelleres Wachstum der Staubkörner zu größeren Felsbrocken bewirken als an anderen Stellen der Scheibe.

Die Entdeckung gelang mit einer Technik, die das Licht von vier Einzelteleskopen der europäischen Südsternwarte in Chile kombiniert und analysiert. Die Zusammenschaltung wirkt wie ein Riesenteleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 200 Metern.