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Exoplanetenlicht fehlgedeutet

Autor: Ulrich Beilfuß          

Das Licht ferner Gestirne ist für die Astronomie die wichtigste Informationsquelle. Doch bei der Deutung ist Vorsicht geboten! Das zeigt eine aktuelle Studie.

Merkur, Venus, Mars: Wir können diese und andere Planetengeschwister der Erde sehen, weil sie Licht reflektieren, Licht, mit dem die Sonne sie bestrahlt. Auch Planeten bei fernen Sonnen werden durch Licht ihres Zentralsterns erhellt. Sie sind aber so weit von uns entfernt, dass die Astronomen das von den Exoplaneten ins All reflektierte Licht fast immer nur mithilfe sehr aufwändiger Methoden erkennen können. Doch nur so gewinnen sie Kenntnisse über einen fernen Planeten. Aus Schwankungen der Helligkeit erdähnlicher Planeten beispielsweise schließen die Forscher auf den Durchmesser der Atmosphäre des Planeten oder auf die Geschwindigkeit, mit der er seinen Stern umrundet.

Die Astronomen erkennen solche Informationen im Licht ferner Planeten, weil sie die Lichtsignale mit Beobachtungen in unserem eigenen Planetensystem vergleichen. Jetzt aber haben Messdaten einer japanischen Venussonde ergeben, dass aus Helligkeitsschwankungen des Planetenlichts keineswegs auf die Größe der Planetenatmosphäre geschlossen werden kann. Bei der Venus werden die Veränderungen nämlich durch Windströmungen in der Gashülle verursacht.  Helligkeitsunterschiede bei Exoplaneten lassen also nur noch auf das Vorhandensein einer Atmosphäre schließen, nicht aber auf ihren Durchmesser. 

Das Erkennen derartiger Fehlinterpretationen erhöht die Zuverlässigkeit künftiger Analysen.