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Die absolute Helligkeit der Sterne

Autor: Ulrich Beilfuß          

Wenn wir zum klaren Nachthimmel schauen, sehen wir unterschiedlich helle Sterne. Doch ihr Licht, das unsere Augen wahrnehmen, sagt nichts über die tatsächliche Leuchtkraft der Gestirne aus. Wir sehen und messen nur ihre scheinbare Helligkeit. So kann ein Leuchtschwächling, den wir gerade soeben noch erkennen, in Wirklichkeit ein gewaltiger Leuchtprotz sein, der aber besonders weit von uns entfernt ist. Deshalb erreicht uns nur noch ein kleiner Teil des wirklich von ihm abgestrahlten sichtbaren Lichtes. 

Um aber die tatsächlichen Strahlungsleistungen der Sterne vergleichen zu können, tun die Astronomen so, als würden alle fernen Sonnen den gleichen Abstand zu uns haben, nämlich 32,6 Lichtjahre. Für diesen Abstand wird dann die Leuchtkraft eines jeden Sterns berechnet. Diese Helligkeit, mit der uns ein Stern aus 32,6 Lichtjahren Entfernung erscheinen würde, wird „absolute Helligkeit“ genannt. Sie ist unabhängig von den Entfernungsunterschieden.

Es ist schon erstaunlich, welch ungewohntes kosmisches Lichterspiel wir dann beobachten könnten: Arktur, das ist der Stern, auf den die Wagendeichsel zeigt, würde beispielsweise viermal so hell strahlen wie Sirius, der hellste Stern am gewohnten Firmament. Und unsere Sonne würden wir in 32,6 Lichtjahren Entfernung nur noch als schwach leuchtendes Sternchen wahrnehmen – und das auch nur unter besonders guten Sichtbedingungen…