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Das aschgraue Mondlicht

Autor: Ulrich Beilfuß          

Heute Abend sehen wir unseren derzeit zunehmenden Mond als Sichel am Westhimmel. Dabei fällt auf, dass wir auch den unbeleuchteten Teil unseres Erdtrabanten erkennen können. Dieses fahle, graue Licht wird das „aschgraue Mondlicht“ genannt, aber auch „Erdschein“ oder „Erdlicht“. Wie ist dieses Phänomen eigentlich zu erklären?

Kurz nach Neumond, wenn der Erdbegleiter als schmale Sichel am Himmel steht, befindet er sich so ungefähr zwischen uns und der Sonne. Ein Astronaut auf dem dunklen Teil des Trabanten sieht dann eine strahlend helle Erdhalbkugel, sozusagen eine „Vollerde“.

Diese wirft bis zu 40 Prozent des auf sie treffenden Sonnenlichts wieder zurück ins All, wobei ein Teil davon natürlich auch auf den Mond fällt. Deshalb steht der Astronaut dort auch gar nicht im Dunkeln, sondern im Dämmerlicht, denn das von der Vollerde reflektierte Sonnenlicht leuchtet die dunkle Mondoberfläche aus. So ist es möglich, dass wir bei guten Sichtverhältnissen schon mit einem Fernglas die großen Lava-Ebenen auf dem eigentlich dunklen Trabantenareal erkennen können.

Warum aber sehen wir das graue Mondlicht nur bei schmaler Mondsichel? Nun, mit zunehmendem Mond wird die helle Mondsichel allmählich so breit, dass sie schließlich das schwache Erdlicht überstrahlt. Außerdem reflektiert die aus Sicht des Astronauten „abnehmende“ Erde immer weniger Sonnenlicht.

Übrigens: Schneedecken und Bewölkung beeinflussen die Stärke des von der Erde reflektierten Sonnenlichts und damit auch das aschgraue Mondlicht.