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Kosmische Entfernungsmessungen möglicherweise fehlerhaft

Autor: Ulrich Beilfuß          

Neue Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass eine zur Messung kosmischer Entfernungen verwendete spezielle Methode fehlerhaft ist. Und das könnte bedeuten, dass einige bisher als gesichert geltende Erkenntnisse der Kosmologie überprüft werden müssten.

Davon betroffen wäre insbesondere die sogenannte Dunkle Energie. Sie soll ja eine beschleunigt ablaufende Ausdehnung des Weltalls verursachen. Es ginge deshalb auch um die Hubble-Konstante, die die aktuelle Ausdehnungsgeschwindigkeit angibt.

Bei der Vermessung der Universumsausdehnung nutzen die Kosmologen die Lichtausbrüche ganz bestimmter Sternexplosionen. Es sind die sogenannten Supernovae vom Typ 1a. Das sind Lichtquellen mit nahezu gleichgroßer Helligkeit, deren Intensität Astronomen aufgrund bestimmter Voraussetzungen berechnet haben. Aus dem Vergleich dieser wirklichen Helligkeit einer Explosion mit der beobachteten scheinbaren Helligkeit, die ja je nach Entfernung geringer ist, lässt sich dann der Abstand der Lichtquelle von der Erde bestimmen.

Jetzt weisen neue Erkenntnisse darauf hin, dass „1a-Supernovae“ verschiedene Ursachen haben können und deshalb keineswegs immer gleich hell sind. Die sogenannte „Standard-Kerze“ wäre dann zur Messung kosmischer Entfernungen unbrauchbar. Mit ihrer Hilfe errechnete kosmologische Schlussfolgerungen müssen möglicherweise überprüft werden.

Dennoch stellen Astronomen grundsätzliche Erkenntnisse – etwa zur Ausdehnung des Universums – nicht in Frage.