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Großer Planet bei winzigem Stern

Autor: Ulrich Beilfuß                     

Sterne mit der Größe unserer Sonne leben deutlich länger als die massereichen Sterngiganten. Doch wenn auch den Kleinen schließlich der Treibstoff ausgeht, blähen sie sich vorübergehend um das Hundertfache zu Riesensternen auf und schlucken ihre nächstgelegenen Planeten. Unsere Sonne wird sich also in etwa fünf Milliarden Jahren Merkur, Venus und vermutlich auch die Erde einverleiben, danach ihre äußeren Schichten abstoßen und schließlich zu einem kleinen, aber anfangs noch glühend heißen Kern schrumpfen. Die Sonne wird zum Weißen Zwerg. Der hat zwar nur noch die Größe von ein bis zwei Erddurchmessern, enthält aber noch nahezu die gesamte Masse der einstigen Sonne.

Aber werden solche Sternüberreste noch von Planeten umkreist, die nicht verschlungen wurden, weil sie größeren Abstand hatten? Astronomen können diese Frage erstmals mit einem klaren „Ja!“ beantworten. Sie haben in 1500 Lichtjahren Entfernung einen großen Planeten entdeckt, der einen wesentlich kleineren Weißen Zwerg mit sehr geringem Abstand in nur 10 Tagen umrundet. Gravitative Wechselwirkungen mit möglicherweise weiteren Planeten könnten das neptunähnliche Gestirn aus seiner ursprünglichen Entfernung in die Nähe des Weißen Zwergsterns versetzt haben. Durch die Hitze des Zentralsterns wird die Planetenatmosphäre verwirbelt und teilweise zu einer riesigen Gasscheibe um den Zwerg geformt. 

Unser Sonnensystem könnte in ferner Zukunft einmal ganz ähnlich aussehen. Mit anderen Worten: Schließlich ist fast alles nur noch Scheibe…