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Röntgenteleskop soll „Dunkle Energie“ enträtseln

Autor: Ulrich Beilfuß                     

Vor zwei Monaten startete ein Röntgenteleskop seine Reise ins nicht allzu ferne All, um in eineinhalb Millionen Kilometern Entfernung von der Erde seine Arbeit aufzunehmen. Das in der Bundesrepublik gebaute High-Tech-Gerät namens „eROSITA“ ist der Beitrag zu einer deutsch-russischen Mission mit höchst anspruchsvollen Zielsetzungen.

„eROSITA“ soll im Röntgenbereich den gesamten Himmel systematisch abscannen und Bilder von bisher unerreichter Auflösung liefern. Das Teleskop wird dabei vor allem die riesigen Strukturen erfassen, die von Galaxienhaufen gebildet werden und die das Universum wie ein gigantisches Netz durchziehen.

Vier Jahre lang sollen „eROSITAs“ Röntgenaugen diese Vermessungen ununterbrochen leisten. Mit Hilfe der erhofften Datenmengen wollen die Astronomen schließlich die großräumigen Strukturen im Weltall kartographieren, und zwar bis zu Entfernungen von rund sechs Milliarden Lichtjahren. Dann würden sie in eine Epoche zurückblicken, in der das Universum nur halb so alt war wie heute. Zudem hoffen die Forscher auf neue Erkenntnisse zum Phänomen der „Dunklen Energie“. Die verursacht die immer schnellere Ausdehnung des Weltalls, hat bisher jedoch kaum etwas Erhellendes über ihre physikalischen Eigenschaften preisgegeben.

Außerdem soll das Röntgenteleskop supermassereiche schwarze Löcher selbst in fernsten Galaxien ausfindig machen und Supernova-Reste sowie röntgen-aktive Sterne entdecken.