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Erst Meteoriteneinschläge ermöglichten Leben auf der Erde

Autor: Ulrich Beilfuß                     

Unsere Erde ist einst im inneren, also wärmeren Bereich des Sonnensystems entstanden. Sie müsste deshalb eigentlich ein trockener Planet sein. Das auf ihr vorhandene Wasser kann also nur aus dem All gekommen sein. Für diese Hypothese haben jetzt deutsche und französische Wissenschaftler der Universitäten Tübingen und Nantes neue Belege geliefert.

Der Nachweis gelang auf indirektem Wege. Mit einem aufwändigen, neuen Verfahren untersuchten die Geowissenschaftler das im Erdmantel vorkommende chemische Element Selen. Das dürfte dort aber gar nicht mehr vorhanden sein. Denn nachdem die Erde ihre endgültige Größe erreicht hatte, bildeten sich in ihrem Inneren der Erdkern und um ihn herum der Erdmantel. In den Kern waren vor allem die schweren Elemente herabgesunken, unter anderem Eisen. Mit diesem wurde aber auch das Eisen liebende Element Selen aus den Mantelschichten in die Tiefe gezogen.

Das jetzt im Erdmantel nachgewiesene Selen, so folgern die Forscher, kann also erst später hinzugekommen sein. Und zwar durch Meteoriten aus dem äußeren Sonnensystem, jenseits des Asteroidengürtels. Denn nur diese sogenannten kohligen Chondrite enthalten – neben Wasser und Kohlenstoff – auch solche Selenatome, wie sie  im Erdmantel gefundenen wurden.

Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass nur so zumindest der größte Teil des Wassers auf der Erde entstanden ist. Diesen Meteoriten sei es zu verdanken, dass sich hier das Leben in seiner heutigen Form entwickeln konnte.