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Mit neuer Methode erdähnliche Planeten entdeckt

Autor: Ulrich Beilfuß                     

Astronomen haben bis heute mehr als 4000 Planeten entdeckt, die andere Sterne umkreisen als die Sonne. Die Exoplaneten wurden aber nicht einfach mit Teleskopen gesichtet, sondern immer indirekt nachgewiesen, wenn sie vor ihrem Stern vorbeizogen und ihn dabei ein wenig verdunkelten. Diese so genannte Transitmethode versagt aber bei Sternen, die leuchtschwächer, kleiner und rötlicher sind als unsere Sonne. Und das gilt für die meisten Sterne in unserer Milchstraße. Es müssten also beträchtlich mehr fremde Planetensysteme existieren, als man bisher entdecken konnte.

Seit drei Jahren wenden Astronomen deshalb eine völlig neue Beobachtungsmethode bei der Suche nach Exoplaneten an: Sie messen die Bewegung eines Sterns durch die Galaxis. Wird er von Planeten umrundet, dann verursacht deren Schwerkraftwirkung minimale Schwankungen der Geschwindigkeit des Sterns. Und diese geringen Geschwindigkeitsunterschiede kann ein Instrument erkennen, das speziell für die leuchtschwachen roten Zwergsterne entwickelt wurde.

Mit diesem Spektrographen konnten jetzt bei einem der kleinsten bekannten Sterne zwei erdähnliche Planeten entdeckt werden. Der Rote Zwergstern ist nur zwölfeinhalb Lichtjahre von uns entfernt. Seine Masse beträgt weniger als ein Zehntel der Masse unserer Sonne. Die Oberflächentemperatur liegt bei 3.000 Grad.

Die Planeten umkreisen den Zwerg in einer Entfernung, bei der auf ihrer Oberfläche flüssiges Wasser, also die Voraussetzung für Leben, möglich wäre. Die Astronomen vermuten, dass das Planetensystems fast doppelt so alt ist wie die Erde. Und sie spekulieren: „Das ließe viel Zeit für die Entwicklung von Leben…“