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Neue Theorie: Wie das Wasser auf die Erde kam

Autor: Ulrich Beilfuß                     

Eigentlich müsste unsere Erde knochentrocken sein. Sie ist nämlich im wasserarmen inneren Sonnensystem entstanden. Warum besitzt sie also als einziger der vier sonnennahen Gesteinsplaneten so große Mengen an Wasser?

Planetologen sind überzeugt davon, dass es nur von außen auf die Erde gelangt sein kann, und zwar aus den fernen Bereichen des Sonnensystems. Dort kreisen viele eisbefrachtete Asteroiden und Kometen, die früher häufig in Erdnähe auftauchten. So kam es immer wieder zu Kollisionen und  Wasserzufuhr aus dem All. Allerdings blieben Zweifel daran, dass der in unseren Ozeanen enthaltene enorme Vorrat auf diese Weise entstanden sein könnte.

Jetzt haben Forscher der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Hinweise darauf gefunden, dass die gesamte irdische Wassermenge vermutlich durch einen einzigen Himmelskörper geliefert wurde, nämlich durch den Protoplaneten Theia. Nach einer seit Jahren vertretenen Theorie war dieser marsgroße junge Planet vor knapp viereinhalb Milliarden Jahren aus dem äußeren Sonnensystem ins innere gedriftet und hier mit der Urerde zusammengestoßen. Dabei entstand unser Mond. Theia wurde damals völlig zerstört.

Die Münsteraner Planetologen konnten jetzt nachweisen, dass der größte Anteil einer bestimmten Atomart in der Erdkruste, nämlich des Metalls Molybdän, aus dem äußeren Sonnensystem stammt und damals mit dem Eisplaneten Theia auf der Erde landete.

Seitdem gibt es diesen Erkenntnissen zufolge das Wasser auf unserem Planeten. Es ist die Voraussetzung zur Entwicklung des Lebens auf der Erde. Doch auch der durch die damalige Kollision entstandene Mond hat einen wichtigen Anteil an der Entstehung und am Fortbestand dieses Lebens, weil er die Erdachse stabilisiert und so für ein lebensfreundliches Klima sorgt.