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Erstes Foto vom Umriss eines Schwarzen Lochs

Autor: Ulrich Beilfuß                     

In der vergangenen Woche wurde das erste Foto eines Schwarzen Lochs veröffentlicht. Die damit dokumentierte wissenschaftliche Leistung erscheint noch eindrucksvoller, wenn man weiß, welcher Aufwand für das schlichte Bild betrieben werden musste.

Denn bereits vor zwei Jahren, im April 2017, richteten Astronomen acht Radioteleskopantennen gleichzeitig auf das Schwarze Loch im Zentrum einer fernen Riesengalaxie. Die Teleskope waren weltweit verteilt und miteinander gekoppelt. Sie wirkten deshalb wie eine einzige Empfangsschüssel mit 12.000 Kilometern Durchmesser. Über mehrere Tage hinweg wurden dann schwache Radiowellen empfangen, die von der Mitte der rund 55 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie ausgingen.

Dort konzentriert sich nämlich eine gigantische Masse. Ihre unvorstellbare Gravitation zieht aus der kosmischen Umgebung Gas und Staub, ja sogar ganze Sterne an und beschleunigt alles zu einem rasanten Wirbel um das Loch herum, das etwa 40 Milliarden Kilometer Durchmesser hat. Dabei erhitzt sich die kreisende Materie auf einige Millionen Grad und gibt diese Energie kurz vor vor dem Sturz in den Schlund wieder ab, unter anderem als Radiostrahlung. Die wurde dann auf der Erde empfangen, aufbereitet und schließlich sichtbar gemacht.

Doch das alles benötigte sehr viel Zeit! Denn die von den einzelnen Stationen gesammelten Daten mussten zunächst zur Auswertung zusammengeführt werden. Und das ging nicht per Internet. Die riesige Datenmenge musste konventionell transportiert werden. Und dann benötigten noch ganze Batterien von Supercomputern einige Zeit, um alles zu verarbeiten. Darum also konnte das Foto erst jetzt der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Genau genommen ist auf dem Bild ja gar nicht das Schwarze Loch selber zu sehen. Die Aufnahme zeigt vielmehr seinen leuchtenden Rand, hinter dem alles verschlungen wird, auch das Licht.