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Der Mann im Mond

Autor: Ulrich Beilfuß   

Übermorgen ist Vollmond. Dann werden wieder die mit bloßem Auge auf der Mondhalbkugel erkennbaren dunklen Flecken in ihrer ganzen Verteilung sichtbar.

Noch bis in die Neuzeit hinein wurden die teilweise über tausend Kilometer großen Flächen für Ozeane gehalten. Auch Johannes Kepler sprach von den „Mondmaria“. Volkstümlich werden diese Strukturen bildhaft unter anderem als „Mondgesicht“ gedeutet oder auch als „Mann im Mond“.

Heute wissen wir, dass die dunklen Stellen große, mit erstarrter Lava gefüllte Becken sind. Sie entstanden vor rund vier Milliarden Jahren durch damals gehäuft auftretende heftige Meteoriteneinschläge, die die Kruste des noch jungen Trabanten schwer verletzten. Dadurch konnte Gesteinsschmelze aus dem Mondinnern hervorquellen und die umliegenden Regionen überfluten.

Neueren Forschungsergebnissen zufolge soll allerdings ein Teil der Maria durch einen gewaltigen Asteroideneinschlag auf der Mondrückseite verursacht worden sein. Die dabei entstandene starke Druckwelle breitete sich bis auf die gegenüberliegende Mondseite aus. Dort wurde flüssiges Gestein herausgepresst, das dann tiefer liegende Bereiche der Oberfläche füllte. So soll auch der „Mann im Mond“ entstanden sein.

Die Sage beschreibt ihn als einen Feiertagsfrevler, der am Sonntag Holz schlug und deshalb zur Strafe auf den Mond verbannt wurde. Dort muss er nun unermüdlich sein Reisigbündel auf dem Rücken tragen. Und die vor allem bei Vollmond herrschende intensive Sonneneinstrahlung wird ihn tüchtig ins Schwitzen bringen, denn dann werden die Lavabecken bis zu 130 Grad Celsius aufgeheizt.