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Warum ist der Mars rot?

Autor: Ulrich Beilfuß                     

Der Mars, unser äußerer Nachbarplanet, leuchtet derzeit aus knapp 250 Millionen Kilometern Entfernung unübersehbar am westlichen Abendhimmel. Er fällt nicht nur durch seine Helligkeit auf, sondern auch durch sein gelb-rötliches Licht. Aber warum leuchtet der Mars in dieser Farbe?

Vordergründig ist die Antwort einfach: Der Planet wird von einer Staubschicht aus Eisenoxid bedeckt. Wir kennen diese rötliche Verbindung unter der Bezeichnung „Rost“. Doch wie ist der denn auf dem Mars entstanden?

Die gängigste Antwort setzt voraus, dass vor Jahrmilliarden Wasser auf dem Planeten existierte. Es überspülte eisenhaltiges Marsgestein, das dann zu rosten begann.

Vor zehn Jahren fanden dänische Wissenschaftler experimentell eine ganz andere Erklärung, die ohne Wasser auf dem Mars auskommt. Die Forscher gingen von einer dunklen Marsoberfläche aus, die überwiegend aus schwarzem Quarzsand und schwarzbraunem Magnetstein bestand, einer eisenhaltigen Verbindung. Vom Marswind verursachte Kollisionen der Sandkörnchen mit den eisenhaltigen Partikeln lösten nach Ansicht der Forscher chemische Reaktionen aus. Dabei wanderte von jedem Quarzmolekül, also vom Sand, ein Sauerstoffatom zum Magneteisenstein. Aus dem dunklen Magnetit wurde dadurch eine andersartige Eisenverbindung, der rötlich gefärbte Rost, chemisch Hämatit.

Würde diese Hypothese zutreffen, könnte die Rotfärbung des Mars schon innerhalb weniger Millionen Jahre stattgefunden haben.