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Die defekte Seeschleuse

[Wilhelmshaven] Die Seeschleuse in Wilhelmshaven sorgt durch ihren Betrieb für eine reibungslose Einfahrt in das Innere Hafenbecken. Normalerweise, denn aktuell sind sowohl die Westkammer als auch die Ostkammer defekt. So sind nahezu gleichzeitig an beiden Kammern, bei jeweils einem Tor, die Unterwagen kaputt gegangen. Defekte, die normalerweise nie gleichzeitig zusammen vorkommen, so der zuständige Sachbereichsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Wilhelmshaven (kurz WSA), Dirk Eickmeyer:

Dieser Notbetrieb ist bei Hochwasser aktuell möglich, denn dann sind die Unterwagen nicht voll belastet. Die erste Notreparatur an der Ostkammer hatte das WSA bereits eingeleitet. Dazu musste das Schleusentor ausgebaut werden, denn nur so gelangt man an die betroffene Stelle. Der Unterwagen an der Ostkammer ist zehn Jahre lang in Betrieb gewesen. An der Westkammer hingegen ist das Material erst seit vier Jahren in Betrieb, so Eickmeyer:

Bis voraussichtlich zum 26. Oktober bleibt die Seeschleuse in Wilhelmshaven also gesperrt. In dieser Zeit wird ein betriebsbereites Tor der Westkammer ausgebaut und in der Ostkammer wieder eingebaut. Dafür müssen sämtliche Zuleitungen, wie Elektrik, Hydraulik und Steuerungen an dem Tor erst mal gelöst werden. Anschließend wird das Tor mittels Schlepperhilfe abgebaut und in die andere Kammer verlegt. Eine weitere Alternative wäre die Verlängerung des Notbetriebes von neun Wochen gewesen. Dieses Risiko haben die Verantwortlichen für zu groß eingestuft, erklärt Eickmeyer:

Damit ist der Innere Hafen mit seinen Betrieben für fast drei Wochen komplett vom Schiffsverkehr abgeschnitten. Das betrifft unter anderem Rhenus Midgard, Bohlen und Doyen, Nordfrost und den Jade-Dienst. Aus diesem Grund gibt es auch Kritik von Seiten der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung.

 

Foto: Radio Jade