erlaubt, pixabay

Gar nicht so super, der “Supermond”!

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Am 02. Januar hatten wir Vollmond, und morgen, am 31. Januar, ist es schon wieder so weit. Ein zweiter Vollmond innerhalb eines Monats ist selten. Er kommt nur etwa alle zweieinhalb Jahre vor, weil zwischen zwei Vollmondphasen neunundzwanzigeinhalb Tage liegen.

Morgen wartet unser Erdbegleiter aber mit einer weiteren Besonderheit auf: Er wird uns rund 24.000 Kilometer näher sein als üblich; statt 380.000 sind es dann nur 356.000 Kilometer Solche Mondnähe kann mehrmals pro Jahr vorkommen. Verursacht wird sie durch die leicht elliptische Umlaufbahn unseres Trabanten. Der scheinbare Monddurchmesser ist dann bis zu 15 % größer als im erdfernsten Punkt. Doch das fällt Gelegenheitsbeobachtern kaum auf, weil ja der direkte Vergleich fehlt. Mit einer 1-Euro-Münze und dem 2-Euro-Stück ist es ähnlich: Wir erkennen den Größenunterschied nur, wenn beide nebeneinander liegen.

Dennoch verklären die Medien seit einigen Jahren den erdnäheren Vollmond als imposanten “Supermond”, und ihre mit Teleobjektiven aufgenommenen Bilder täuschen unrealistisch vergrößerte Mondscheiben vor. Besonders gerne wird dann auch der aufgehende Vollmond gezeigt. Doch gerade dieses Phänomen hat überhaupt nichts mit Mondnähe zu tun. Die dicht über dem Horizont immer faszinierend riesig wirkende Mondkugel ist – was viele Menschen nicht wissen – eine bis heute ungeklärte Täuschung, die in unserem Gehirn entsteht.

Morgen, am 31. Januar, findet übrigens auch eine Mondfinsternis statt. Doch leider ist sie bei uns nicht sichtbar, weil sich der Mond während der Verdunkelungsphase in Mitteleuropa noch unter dem Horizont befindet.