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Woher haben die Sternbilder ihre Namen?

Autor: Ulrich Beilfuß

 

In diesen Wochen steht der “Wassermann” am südlichen Abendhimmel. Doch wer das ohnehin unscheinbare Sternbild dort erstmals aufsucht, wird kaum Erfolg haben. Denn selbst phantasievolle Betrachter erkennen in der Anordnung der Wassermann-Sterne weder eine Person noch Wasser. Aber auch bei vielen anderen Sternfiguren suchen wir vergeblich nach einer Übereinstimmung zwischen dem Namen und der Zeichnung am Firmament. Und so fragt man sich gelegentlich schon mal, woher die Sternbilder eigentlich ihre Namen haben.

Um eine Antwort am Beispiel “Wassermann” zu finden, müssen wir weit in die Vergangenheit zurückgehen. Vor ein paar tausend Jahren fiel den Himmelsbeobachtern im Mittelmeerraum auf, dass dort die Regenperiode immer dann begann, wenn die Sonne in einem ganz bestimmten Sternbild stand. Und so gaben die damaligen Astronomen dieser Sternfigur den Namen „Wassermann“. Ein Sternbild kann also für bestimmte Lebenssituationen von Bedeutung sein.

Es gibt für den Wassermann und andere Sternbilder allerdings auch Namenserklärungen, die auf Götter- und Heldensagen des Altertums zurückgehen. Die darin vorkommenden Gestalten wurden als Sterngruppen am Himmelsgewölbe gesehen, etwa der Jäger Orion, der Held Perseus oder das Königspaar Kassiopeia und Kepheus mit ihrer Prinzessin Andromeda. – Einige Sternbilder, insbesondere der südlichen Hemisphäre, haben ihre Namen aber erst im späten Mittelalter erhalten. Auf diese Weise priesen Seefahrer bei Entdeckungsreisen unter jenem Himmel die damals neuesten technischen Errungenschaften, etwa Fernrohr, chemischer Ofen, Sextant oder Luftpumpe.

Übrigens: Am Nord- und Südhimmel gibt es offiziell insgesamt 88 Sternbilder. Wissenschaftliche Bedeutung haben aber nur ihre Begrenzungen, die als Orientierungshilfen festgelegt wurden.