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Der rote Riese Antares

Autor: Ulrich Beilfuß

 

                       

In diesen Wochen leuchtet einer der acht hellsten Sterne des Nordhimmels an unserem Firmament. Und trotzdem nehmen ihn die meisten Menschen gar nicht wahr. Das liegt daran, dass Antares, wie die Griechen ihn nannten, nach Sonnenuntergang nur gerade mal höchstens eine Handbreite über den Horizont klettert. In dieser geringen Höhe wird das Sternenlicht aber beim Durchqueren der dichteren Dunstschichten unserer Atmosphäre spürbar geschwächt. Wir sehen deshalb über dem Südhorizont nur einen wenig auffälligen rötlichen Stern.

Antares im Sternbild Skorpion ist ein so genannter roter Riesenstern. Stünde er an Stelle unserer Sonne, dann würde unser inneres Planetensystem bis über die Marsbahn hinaus in ihm Platz finden. Obwohl seine Oberfläche nicht so heiß ist wie die unserer Sonne, strahlt er zehntausendmal so viel Licht ins All hinaus wie sie.

Bei freier Sicht zum Südhorizont kann Antares jetzt besonders leicht gefunden werden. Hilfreicher Wegweiser ist der Planet Saturn. Der leuchtet ebenfalls im Süden, also dort wo die Satellitenantennen hinschauen. Und eineinhalb Handbreit rechts unterhalb des Ringplaneten steht Antares. Er ist rund 600 Lichtjahre entfernt. Die heute auf unsere Augen treffenden Photonen machten sich auf die Reise zu uns, als hier gerade der Buchdruck erfunden wurde.

Schließlich wollen wir noch den Namen erklären: Der rötliche Stern Antares kann leicht mit dem Roten Planeten Mars verwechselt werden. Da der Mars bei den Griechen “Ares” hieß, wurde der Fixstern deshalb “Anti-Ares” genannt, also der Nicht-Mars. Aus “Anti-Ares” wurde dann später “Antares”.

Gönnen Sie Antares einmal einen Blick, liebe Hörer! Rechts unter Saturn und dicht über dem südlichen Horizont werden Sie den roten Riesen bestimmt nicht verfehlen.