pressefoto erlaubt

Seehundzählungen in der Luft

Einmal im Jahr kreisen kleine Flugzeuge über dem Wattenmeer. Und zwar mit einer ganz bestimmten Aufgabe: Seehunde zählen. Das ist so wichtig, weil man an der Population erkennen kann, wie der allgemeine Zustand des Wattenmeeres ist, so Eberhard Haunhorst der Präsident vom niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Um genau das zu überprüfen fliegen drei Flugzeuge von den Standorten Emden, Mariensiel und Nordholz los und zählen an den Sandbänken die Seehunde mit ihren Jungtieren. Dabei ist es wichtig, dass Niedrigwasser sein muss denn nur dann liegen die Tiere auf den Sandbänken. Das Areal wird dann in verschiedene Quadrate unterteilt die mehrfach überflogen werden und dann wird von den ehrenamtlichen Zählern der Bestand aufgelistet.

Die letzte große Veränderung in der Population war durch ein Seehundsterben im Jahr 2002 bedingt. Da gab es die große Staupe-Epidemie und dabei kamen knapp 4.000 Seehunde ums Leben. Das tückische bei dieser Erkrankung: Das Virus schwächt das Immunsystem und begünstigt zahlreiche Folgekrankheiten bei den Seehunden. 2014 gab es dann noch ein Grippevirus, das die Population deutlich dezimierte. Aber der Bestand hat sich wieder erholt und lag im vergangenen Jahr bei knapp 9.300 Tieren. Und Haunhorst schätzt, dass dieses Jahr eine ähnliche Population gezählt wird.

Heute starten die Seehundzählflüge. An insgesamt fünf Terminen wird dann der Bestand im Wattenmeer gezählt. Wie viele Tiere dann genau hier leben, wird nach dem letzten Flug Mitte August veröffentlicht.

Foto: LAVES Niedersachsen