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Jupiter – Feind oder Beschützer?

Autor: Ulrich Beilfuß

 

 

Unser Raumschiff Erde und wir, die Passagiere, bewegen uns keineswegs ungefährdet durchs Weltall. Unter anderem drohen Einschläge von Kometen und Asteroiden. Letztere umkreisen zu Hunderttausenden die Sonne zwischen den Umlaufbahnen der Planeten Mars und Jupiter. Dabei kommt es immer wieder vor, dass einige von ihnen aus ihren Bahnen geworfen werden und mit völlig verändertem Kurs durchs Sonnensystem rasen  – auch Richtung Erdbahn. Dabei können verheerende Kollisionen schwere Zerstörungen und Massensterben auf unserem Planeten verursachen..

Astrophysiker waren lange davon überzeugt, dass die Erde wesentlich mehr solcher Katastrophen erleiden müsste, wenn es nicht den Riesenplaneten Jupiter gäbe. Seine gewaltige Gravitation würde die Irrläufer wie ein Staubsauger anziehen. Sie würden vom Jupiter geschluckt oder aus dem Sonnensystem hinausgeschleudert. Der riesige Gasplanet wäre somit ein Beschützer der Erde, ja, er hätte letztlich dafür gesorgt, dass irdisches Leben überhaupt erst entstehen konnte.

Neuere Berechnungen liefern allerdings ein anderes Bild. Jupiter hält zwar viele gefährliche Asteroiden von uns fern, er befördert aber auch eine ganze Menge anderer dieser Geschosse in unsere Richtung. Der Astronom Florian Freistetter formuliert dies so: “Wenn es Jupiter nicht gäbe, dann würde uns zwar niemand mehr schützen, uns aber auch niemand mehr ständig Asteroiden auf den Kopf werfen.”

Doch ein wirksamer Beschützer ist Jupiter, wenn es um Kometen geht. Simulationen zeigen, dass der Gasplanet zahlreiche dieser Schweifsterne schluckt oder ihre Bahn verändert.