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Sonde weicht Marsmond aus

Autor: Ulrich Beilfuß

 

 

„Hut ab vor dem Navigations-Team, das unsere ‘Maven’ so sicher vor einer Kollision mit dem Marsmond bewahrt hat!” Das Lob richtete ein verantwortlicher NASA-Wissenschaftler an Mitarbeiter, die vor gut einer Woche eine drohende Kollision der Sonde Maven mit dem Marsmond Phobos verhinderten. Die NASA-Sonde umrundet den Planeten Mars seit zweieinhalb Jahren. Sie untersucht seine obere Atmosphäre.

Maven umläuft den Roten Planeten in einem stark elliptischen Orbit. Der ist so extrem gestreckt, dass die Sonde die Umlaufbahnen anderer Marssonden und die des Marsmondes Phobos mehrmals schneidet. Im Februar hatte das Kontrollteam errechnet, dass sich Maven und Phobos am 6. März gefährlich nahe kämen. Beide würden den Schnittpunkt ihrer Umlaufbahnen in einem zeitlichen Abstand von nur sieben Sekunden durchrasen. Da der unförmige Marsmond Phobos eine Ausdehnung von knapp 30 Kilometern hat, bestand höchste Kollisionsgefahr.

Deshalb wurde am 28. Februar von Kalifornien aus das Triebwerk der Sonde gezündet, um ihre Geschwindigkeit leicht zu erhöhen, nämlich um etwa einen halben Meter pro Sekunde. Der aus gut dreihundert Millionen Kilometern Entfernung veranlasste Eingriff zeigte Wirkung: Maven und Phobos passierten die kritische Stelle am 6. März im sicheren Abstand von zweieinhalb Minuten.