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Was sind eigentlich Galaxien?

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Vor gut neunzig Jahren konnte ein schwacher Lichtfleck im Sternbild Andromeda als eine gigantische Sternenansammlung identifiziert werden. Das spiralförmige Gebilde war fast zweieinhalb Millionen Lichtjahre entfernt! Diese Entdeckung war sensationell, denn aus ihr folgte, dass in deutlichem Abstand von uns eine Sterneninsel existiert und dass wir mit unserem vertrauten Sternenhimmel einschließlich unserer Sonne eine eigenständige andere Sternenfamilie bilden.

Unsere Sternenansammlung nennen wir Milchstraße nach dem schimmernden Band, das sich über das Firmament zieht. Das griechische Wort für „Milchstraße“ ist „Galaxie“. Es wurde zur Bezeichnung aller derartiger Sternsysteme. Nur unsere Milchstraße selber wird „Galaxis“ genannt.

Inzwischen wissen wir, dass im Weltall mehr als 200 Milliarden Galaxien unterschiedlichster Größen existieren. Die ältesten entstanden gleich nach dem Urknall vor rund vierzehn Milliarden Jahren. Damals war das Universum mit heißem Wasserstoff und Helium gefüllt. Unter dem Einfluss der Schwerkraft entstanden Verdichtungen, in denen sich Sterne bildeten, die sich dann zu Galaxien gruppierten. Die sind im Weltall aber keineswegs homogen verteilt. Sie ordnen sich zu Galaxienhaufen. Diese Cluster wiederum bilden Super-Galaxienhaufen, die das Universum als wabenartige Struktur füllen.

Die Andromedagalaxie enthält etwa 800 Milliarden Sterne, die Milchstraße schätzungsweise zwei- bis dreihundert Milliarden. Beide üben so starke Anziehungskräfte aufeinander aus, dass sie in einigen Milliarden Jahren zu einer Riesengalaxie verschmelzen werden.