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Die neueste Hypothese zur Entstehung des Mondes

Autor: Ulrich Beilfuß

Wie ist unser Mond entstanden? Die meisten Forscher stimmen folgender Erklärung zu: Im noch jungen Sonnensystem stieß ein etwa marsgroßer Protoplanet mit der Urerde streifend zusammen. Durch die Kollision wurden beide Himmelskörper teilweise zertrümmert. Die Bruchstücke sammelten sich in einem Ring um die Erde herum an. Die Anziehungskräfte der Einzelbrocken führten zur Verdichtung, wodurch schließlich unser Trabant entstanden ist. 

Dieser Hypothese zufolge besteht der Mond zu einem erheblichen Teil aus Materie des eingedrungenen Fremdplaneten. Die wiederum müsste sich deutlich von dem Material unterscheiden, aus dem die Erde besteht. Denn jeder Planet ist durch die für ihn typischen Isotopenverhältniszahlen gekennzeichnet. Dabei handelt es sich um atomare Unterschiede einzelner chemischer Elemente. Doch die Realität sieht anders aus! Der Mond und die Erde bestehen aus nahezu identischen Isotopenzusammensetzungen.

Dieser Widerspruch hat Forscher aus Israel auf eine ganz andere Hypothese zur Mondentstehung gebracht. Sie gehen davon aus, dass die irdischen Trümmerteile nicht von einem einmaligen großen Einschlag stammen, sondern von vielen kleineren. Die dabei in den Erdorbit hochgeschleuderten Bruchstücke hätten dann überwiegend aus dem Material der Urerde bestanden. Sie ballten sich schließlich zum Mond zusammen.

Der neue Erklärungsversuch wird durch Computersimulationen gestützt. Sie zeigen auch, dass rund zwanzig solcher Kleineinschläge ausgereicht hätten, um die in unserem Trabanten vereinigte Materiemenge zu liefern.