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Winteranfang – warum eigentlich?

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Morgen, am 21. Dezember, ist astronomischer oder kalendarischer Winteranfang! Beginnt nun die kältere Jahreszeit, weil unsere Erde jetzt vielleicht besonders weit von der Sonne entfernt ist? Dann wäre ja auf beiden Erdhalbkugeln zugleich Winter. Doch in Australien ist morgen Sommeranfang! Und die Erde ist auf ihrer leicht ellipsenförmigen Bahn unserem Muttergestirn ausgerechnet jetzt, zum Winterbeginn, 5 Millionen Kilometer  n ä h e r als im Sommer. Aber das macht gerade einmal drei Prozent der Gesamtentfernung Erde-Sonne aus und spielt beim Zustandekommen der Jahreszeiten einfach keine Rolle.

Nein, die Jahreszeiten verdanken wir einem kosmischen Zufall. Vor Milliarden von Jahren, in der Entstehungsphase des Sonnensystems, kollidierte unser Planet mit einem ziemlich dicken Brocken. Seitdem steht die Drehachse der Erde nicht mehr senkrecht auf der Umlaufbahn, sondern etwas schräg. Dadurch werden die beiden Erdhälften unterschiedlich stark von den Sonnenstrahlen getroffen, je nachdem, wo die Erde sich auf  ihrer Bahn um die Sonne gerade befindet. Seit Herbstbeginn neigt sich unsere Nordhalbkugel immer ein wenig mehr vom Zentralstern weg, so dass die Sonnenstrahlen immer flacher auftreffen. Und das verursacht eine spürbare Abkühlung.

Morgen, am 21. Dezember, erreicht die Sonne mittags ihren niedrigsten Stand. Diesen Tag nennen wir Winteranfang. Danach vergrößert sich der Einstrahlwinkel wieder. Wir sehen unser Muttergestirn auf immer höher verlaufendem Bogen über den Himmel wandern.