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Sternstunde mit Ulrich Beilfuß

Planetologen untersuchen Bruchstücke eines kürzlich über dem deutsch-österreichischen Grenzgebiet verglühten Meteoriten. Sie hörten eine „Sternstunde“ von und mit Ulrich Beilfuß.

Am Nachthimmel des 6. März wurde im Grenzgebiet zwischen Bayern und Oberösterreich eine von Zeugen als Feuerkugel geschilderte auffällige Erscheinung beobachtet. Ursache war ein in der Erdatmosphäre teilweise verglühender Meteorit, der dann in der Nähe von Braunau niederging. Inzwischen haben Hobby-Astronomen Brocken gefunden, die von diesem kosmischen Eindringling stammen.

Meteorite sind Bruchstücke ferner Himmelskörper. Sie stammen vor allem von Asteroiden, den Kleinplaneten, und gelten als die ältesten Gesteine unseres Sonnensystems. Durch die Erforschung von Meteoritenfundstücken gewinnen Kosmologen Erkenntnisse über die Entstehung unseres Planetensystems. Deshalb haben jetzt auch Planetologen der Universität Münster eines der Bruchstücke untersucht und den Meteoriten klassifiziert.

Wie sie berichten, handele es sich bei dem Stück um einen nicht ungewöhnlichen metallarmen Steinmeteoriten, einen so genannten Chondriten. Er gehörte einst zu einem größeren Mutterkörper, der offenbar mit zahlreichen anderen Himmelskörpern kollidierte. Durch die Zusammenstöße wurde das Gestein in Bruchstücke zerlegt, die sich anschließend aber wieder durch die Gravitation zu einem größeren Gebilde vereinigten. Dann hätte eine weitere Kollision den jetzt gefundenen Brocken endgültig von seinem Hauptkörper getrennt und auf den Weg zur Erde befördert. Die innere Struktur des Meteoriten zeige noch deutlich sichtbare Spuren der früheren Kollisionen.

Der Mutterkörper umkreist weiterhin die Sonne auf einer Bahn zwischen Mars und Jupiter – gemeinsam mit Hunderttausenden anderer Asteroide.